Wie der Antrieb eines riesigen außerirdischen Raumschiffs erhebt sich der Trichter des gigantischen Kühlturms vor unseren Augen. Durch knietiefen Schlamm sind wir gerobbt um unter der äußeren Konstruktion des Turms hindurch zu gelangen. Der Aufwand und die lange Anfahrt haben sich gelohnt. Der Anblick von unten ist wirklich atemberaubend. Das 1921 gegründete Kohlekraftwerk IM gehörte zu den grössten Kraftwerken Belgiens und war Mitte der siebziger Jahre die Hauptenergiequelle für die gesamte Umgebung. Der zum Kraftwerk gehörende Kühlturm war in der Lage 1,8 Millionen Liter Wasser pro Minute zu kühlen. Als 2006 ein Gutachten zu dem Schluss kam, dass das Kraftwerk für 10% des gesamten Co2 Ausstoßes von Belgien verantwortlich war und Greenpeace daraufhin eine große Kampagne startete waren die Tage der “Powerplant IM” gezählt. Seit 2007 ist der Kühlturm nun nicht mehr in Betrieb.
Like the giant engine of an alien spaceship the giant funnel of the gigantic cooling tower raises up in front of us. We had to crawl through knee-deep mud to get below the outer construction of the cooling tower and inside the inner ring. The effort and the long way paid off! The sight from below is breath taking.
The 1921 established power plant IM was one of the biggest power plants of Belgium in the 70’s and the main power source for the whole region. The cooling tower which belongs to the power plant was able to cool down 1,8 million liters of water per minute. This is roughly 480,000 gallons. A survey concluded that the power plant IM was liable for 10% of the whole Co2 emission of Belgium. Greenpeace started a big campaign and so the days of the power plant IM where counted. Since 2007 now the cooling tower is out of service.
Luxuswohnungen sollten in dieser neogotischen Kirche in einem kleinen belgischen Ort entstehen. Bis vor einiger Zeit mochte man daran glauben, das Gelände war gepflegt und vom Baumbewuchs befreit. Bei meiner Begehung jetzt aber scheint sich die düstere Vorahnung zu bestätigen. Alle Säulen wurden eingerissen, das Gelände verfällt. Einsam steht ein Bagger neben der Kirche, der wohl auch die letzten Reste dem Erdboden gleichmachen soll. Was aus dem hehren Gedanken des belgischen Architekten geworden ist, der die 1871 erbaute Kirche im Jahre 2004 für 40.000 Euro erworben hat? Gab es keine Baugenehmigung? Oder war alles von Anfang an ein Bluff, bei dem es nur um das Grundstück ging? Wir werden sehen…
This neo gothic church from 1871 was supposed to be converted into luxury apartments. Not very long ago, the terrain was looking in a good state but during my last visit my premonition of what was to come seemed to get fulfilled. All the beautiful columns where knocked down and the digger on the site will soon level the building down to the ground. What has happened to the ideas of this belgian architect who bought the church in 2004 for 40.000 Euros? Didn’t he get a building permission? Or was it all a great bluff and he was only interested in the peace of land? We will see…
Die Kohlenmine Du Gouffre (Nr. 10) ist die grösste und letzte Miene der Gesellschaft “Charbonnages Du Gouffre”. Sie war in Betrieb zwischen 1916 und 1969. Die Betongebäude wurden 1934 errichtet. Nach der Schliessung, in den Jahren 1979-82 wurde das Gelände und die Gebäude, offensichtlich mit wenig Erfolg, als Zoo genutzt. Danach wurden dort Fahrzeuge zerlegt und ausgeschlachtet. Nur eines der Gebäude wurde bis heute erhalten und dient nun als Lager für Baumaterial.
The coal mine du Gouffre (No. 10) is the main and last colliery company of Charbonnages du Gouffre.It was operated from 1916 to 1969. The concrete building is dated from 1934. Between 1979 and 1982 the site was used as a zoo. Obviously with not much success. The place then became a car dismantling site. Only one of the buildings has been preserved and is now used as a stock for building supplies.
Die Steinkohlenmine Hasard Cheratte, im wallonischen Teil von Belgien, gehört wohl zu den interessantesten Orten der belgischen Kohlenindustrie. Der erste Schacht dieser Anlage wurde bereits 1850 angelegt und erreichte eine Tiefe von immerhin 250 Metern. Nach einem schweren Unglück im Jahre 1877 wurde die Grube geschlossen und erst 28 Jahre später wieder eröffnet. Gleichzeitig riss man die alte Anlage nieder und errichtete ein neues Gebäude im neogotischen Stil über der Mine Nr. 1. Nach der Fertigstellung dieses markanten Gebäudes, in dessen Malakow-Turm die Förderanlage untergebracht war, begann man wieder mit dem Abbau von Steinkohle.
Im Jahre 1920 wurde durch die Firma Beer de Jemeppe ein Waschhaus angebaut und 7 Jahre später erweiterte man die Grube um einen zweiten Schacht mit einem Förderturm aus Stahl, der allerdings nicht mehr erhalten ist. Zwischen 1927 und 1947 wurde dann der Bau einer dritten Schachtanlage vorangetrieben, die bis 1938 eine Tiefe von 313 Metern erreichte. Zu ihr gehörte ein großer Förderturm aus Stahlbeton. Ursprünglich war die Maschine für die Kohlenförderung im oberen Teil des Förderturms untergebracht, diese stellte sich aber als unzureichend heraus und wurde durch eine am Boden installierte Anlage ersetzt.
Die Förderung von Steinkohle über Schacht Nr. 3 konnte allerdings erst im Jahre 1953 beginnen, nachdem man bis auf eine Tiefe von 480 Metern vorgerückt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Förderung von Schacht Nr.1 eingestellt und dieser in einen Rettungsschacht umgewandelt. Der Schacht Nr. 2 wurde aufgegeben und versiegelt.
Zu Hochzeiten, in den 30er Jahren arbeiteten in Hasard Cheratte bis zu 1500 Bergleute und Minenangestellte. Für sie wurde durch die Bergbaugesellschaft „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“ im Jahr 1925 nach einem auf dem Reißbrett entwickelten Plan eine eigene Stadt, bestehend aus 200 Häusern gebaut. Jedes Haus besaß einen Abwasserkanal, 6 Zimmer, fließend Wasser und elektrisches Licht. Nach Schließung der Mine im Jahre 1977 wurde die Stadt von einer sozialen Wohnungsbaugesellschaft übernommen und erhalten.
In den 70er Jahren löste in Belgien Erdgas die Kohle als Energieträger ab. Da die in Hasard Cheratte geförderte Kohle hauptsächlich für den Hausbrand verwendet wurde konnte die Anlage nicht mehr gewinnbringend betrieben werden. Bevor sie geschlossen wurde arbeiteten in ihr noch ca. 600 Angestellte für die „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“. Die Minengesellschaft verkaufte dass Gelände dann nach 1977 an Armand Lowie, einen flämischen Bauspekulanten, der die Gebäude abreißen wollte. Eine Verordnung aus dem Jahr 1978 stellte das Hauptgebäude aber unter Denkmalschutz und hinderte ihn daran seine Pläne durchzuführen. Dieser Verordnung folgten weitere Dekrete aus den Jahren 1982, 1992 und 1997. 2007 nahm man Hasard Cheratte in das Förderprogramm der Region Wallonien auf und es wurden Schritte zum Erhalt des Gebäudes unternommen. Hierbei erneuerte man unter anderem das Dach des Hauptgebäudes.
Nach neuesten Informationen will der belgische Staat 2014-2015 mit der vollständigen Sanierung des imposanten Hauptgebäudes beginnen und die anderen Gebäude und Hallen zum Teil abreißen. Bisher ist davon aber noch nichts zu sehen. Weitere Informationen über Hasard Cheratte gibt es hier. (In französischer Sprache)
The coal mine of Hasard Cheratte (or Cheratte 10) is the main colliery of Société anonyme des Charbonnages du Hasard, composed of four mine shafts. The first well was dug in 1850 to extract dice coal and closed for the first time in 1877 following an accident. It re-opened thirty years later in 1907 and operated until 1977. In the early twenty-first century, the mine has gained some notoriety as an urban ruin. Remediation of the site and the demolition of several buildings are planned for October 2015. Read more here… (Wikipedia)
Am Rande einer grossen Stadt und nicht weit entfernt von einem der bekanntesten Wahrzeichen Belgiens befindet sich, nahezu vergessen eine Krypta. Selten habe ich in meinem Leben ein so wunderschönes Licht erlebt wie in den Gängen dieser unterirdischen Anlage. Die Zeit schien dort still zu stehen. Kaum ein Laut der Aussenwelt drang bis hinunter in die Katakomben. Wir fotografierten, es schien mir wie eine halbe Stunde, doch es waren tatsächlich über vier Stunden. Dieser Ort hatte uns in seinen Bann gezogen und gehört auf jeden Fall zu den schönsten Lost Places von Belgien.
At the outskirts of a big town not far away from one of the best-known landmarks of Belgium one can find this forgotten crypt. Rarely I have seen such a beautiful light in my life as the one I discovered in this hypogean world of bizarre and morbide charm. Time seemed to stand still at this place and hardly any sound from outside could be heard. We started to take pictures and it felt like about half an our, when in fact we where already shooting for more than four hours. This place had captured us, a place, that undoubtedly belongs to the most fascinating lost places of Belgium.