Hotel Fürstenhof (GER)

Der Fürstenhof war wohl der beliebteste und berühmteste Tanzsaal in der ehemaligen DDR.
Alleine schon wegen des illustren Publikums das man dort antreffen konnte, denn dies war der Lieblingstanzsaal von Erich und Margot Honecker die wohl wie man sagt sehr gerne das Tanzbein geschwungen haben.
Inzwischen verkommt das ganze Gelände völlig.
In den 90ern für eine D-Mark von Grundstücksspekulanten aufgekauft, wohlgemerkt mit der Auflage das Gebäude in Schuss zu halten, lässt man es bewusst vergammeln um irgendwann dann gezwungenermaßen den Abriss beginnen zu dürfen, falls das Gebäude nicht vorher von alleine einstürzt. Der Grund? Das Gelände ist ohne Gebäude wesentlich mehr wert.
Diesem Schicksal sehen viele unter Denkmalschutz stehende Gebäude entgegen.

The Fürstenhof was probably the most popular and famous dance hall in the former GDR.
If only because of the illustrious audience that could be found there, as this was the favourite dance hall of Erich and Margot Honecker, who, it is said, loved to shake a leg.
In the meantime, the whole area has completely decayed.
Bought up by property speculators in the 90s for one Deutschmark, mind you, with the condition that the building be kept in good condition, it is being deliberately allowed to decay so that demolition can begin at some point if the building doesn’t collapse on its own first. The reason? The site is worth considerably more without the building.
Many listed buildings face this fate.

Hasard Cheratte (BE)

Die Steinkohlenmine Hasard Cheratte, im wallonischen Teil von Belgien, gehört wohl zu den interessantesten Orten der belgischen Kohlenindustrie. Der erste Schacht dieser Anlage wurde bereits 1850 angelegt und erreichte eine Tiefe von immerhin 250 Metern.
Nach einem schweren Unglück im Jahre 1877 wurde die Grube geschlossen und erst 28 Jahre später wieder eröffnet. Gleichzeitig riss man die alte Anlage nieder und errichtete ein neues Gebäude im neogotischen Stil über der Mine Nr. 1.
Nach der Fertigstellung dieses markanten Gebäudes, in dessen Malakow-Turm die Förderanlage untergebracht war, begann man wieder mit dem Abbau von Steinkohle.

Im Jahre 1920 wurde durch die Firma Beer de Jemeppe ein Waschhaus angebaut und 7 Jahre später erweiterte man die Grube um einen zweiten Schacht mit einem Förderturm aus Stahl, der allerdings nicht mehr erhalten ist.
Zwischen 1927 und 1947 wurde dann der Bau einer dritten Schachtanlage vorangetrieben, die bis 1938 eine Tiefe von 313 Metern erreichte. Zu ihr gehörte ein großer Förderturm aus Stahlbeton. Ursprünglich war die Maschine für die Kohlenförderung im oberen Teil des Förderturms untergebracht, diese stellte sich aber als unzureichend heraus und wurde durch eine am Boden installierte Anlage ersetzt.

Die Förderung von Steinkohle über Schacht Nr. 3 konnte allerdings erst im Jahre 1953 beginnen, nachdem man bis auf eine Tiefe von 480 Metern vorgerückt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Förderung von Schacht Nr.1 eingestellt und dieser in einen Rettungsschacht umgewandelt. Der Schacht Nr. 2 wurde aufgegeben und versiegelt.

Zu Hochzeiten, in den 30er Jahren arbeiteten in Hasard Cheratte bis zu 1500 Bergleute und Minenangestellte. Für sie wurde durch die Bergbaugesellschaft „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“ im Jahr 1925 nach einem auf dem Reißbrett entwickelten Plan eine eigene Stadt, bestehend aus 200 Häusern gebaut. Jedes Haus besaß einen Abwasserkanal, 6 Zimmer, fließend Wasser und elektrisches Licht. Nach Schließung der Mine im Jahre 1977 wurde die Stadt von einer sozialen Wohnungsbaugesellschaft übernommen und erhalten.

In den 70er Jahren löste in Belgien Erdgas die Kohle als Energieträger ab. Da die in Hasard Cheratte geförderte Kohle hauptsächlich für den Hausbrand verwendet wurde konnte die Anlage nicht mehr gewinnbringend betrieben werden. Bevor sie geschlossen wurde arbeiteten in ihr noch ca. 600 Angestellte für die „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“. Die Minengesellschaft verkaufte dass Gelände dann nach 1977 an Armand Lowie, einen flämischen Bauspekulanten, der die Gebäude abreißen wollte. Eine Verordnung aus dem Jahr 1978 stellte das Hauptgebäude aber unter Denkmalschutz und hinderte ihn daran seine Pläne durchzuführen. Dieser Verordnung folgten weitere Dekrete aus den Jahren 1982, 1992 und 1997. 2007 nahm man Hasard Cheratte in das Förderprogramm der Region Wallonien auf und es wurden Schritte zum Erhalt des Gebäudes unternommen. Hierbei erneuerte man unter anderem das Dach des Hauptgebäudes.

Nach neuesten Informationen will der belgische Staat 2014-2015 mit der vollständigen Sanierung des imposanten Hauptgebäudes beginnen und die anderen Gebäude und Hallen zum Teil abreißen. Bisher ist davon aber noch nichts zu sehen. Weitere Informationen über Hasard Cheratte gibt es hier. (In französischer Sprache)

The coal mine of Hasard Cheratte (or Cheratte 10) is the main colliery of Société anonyme des Charbonnages du Hasard, composed of four mine shafts. The first well was dug in 1850 to extract dice coal and closed for the first time in 1877 following an accident. It re-opened thirty years later in 1907 and operated until 1977. In the early twenty-first century, the mine has gained some notoriety as an urban ruin. Remediation of the site and the demolition of several buildings are planned for October 2015. Read more here… (Wikipedia)

Crypte Des Fleurs (BE)

Am Rande einer grossen Stadt und nicht weit entfernt von einem der bekanntesten Wahrzeichen Belgiens befindet sich, nahezu vergessen eine Krypta. Selten habe ich in meinem Leben ein so wunderschönes Licht erlebt wie in den Gängen dieser unterirdischen Anlage. Die Zeit schien dort still zu stehen. Kaum ein Laut der Aussenwelt drang bis hinunter in die Katakomben. Wir fotografierten, es schien mir wie eine halbe Stunde, doch es waren tatsächlich über vier Stunden. Dieser Ort hatte uns in seinen Bann gezogen und gehört auf jeden Fall zu den schönsten Lost Places von Belgien.

At the outskirts of a big town not far away from one of the best-known landmarks of Belgium one can find this forgotten crypt. Rarely I have seen such a beautiful light in my life as the one I discovered in this hypogean world of bizarre and morbide charm. Time seemed to stand still at this place and hardly any sound from outside could be heard. We started to take pictures and it felt like about half an our, when in fact we where already shooting for more than four hours. This place had captured us, a place, that undoubtedly belongs to the most fascinating lost places of Belgium.