Cristallerie val saint lambert (BE)

Die Kristallfabrik Val Saint Lambert, die 1826 in einem ehemaligen Zisterzienser Kloster ihre Produktion begann entwickelte sich schon bald zum “Epizentrum” der belgischen Kristall Manufaktur.
Zum Ende des 19.Jhd brach dann eine goldene Zeit an in der bis zu 5000 Arbeit mehr als 120.000 Gläser pro Tag herstellten. Die Stadt wuchs beständig und auf dem Werksgelände gab es sogar eine Schule, ein Krankenhaus und einige Geschäfte.
Dieses “Golden Age” der Kristallproduktion zu der auch die günstige Lage am Fluss sowie eine Eisenbahn und nicht zuletzt das geräumige Kloster in dem man nach Herzenslust schöpferisch tätig sein konnte beigetragen hatten wurde mit dem ersten Weltkrieg allerdings jäh beendet, da einige Hauptabnehmer wie Russland und die baltischen Staaten wegfielen. Mehr noch, die folgende Rezession und der zweite Weltkrieg sorgten für einen weiteren Rückgang in der Kristallproduktion, der bis in die 1970er Jahre andauerte.
Erst dann hauchten zwei Großinvestoren der angeschlagenen Firma wieder Leben ein und führten sie mit modernen Produktionsverfahren wieder in die schwarzen Zahlen. Heute arbeiten noch etwa 60 Angestellte in der Firma, deren Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Es gibt ein sehr interessantes Glas Museum und das ehemalige Kloster zu besichtigen.
Wir haben uns natürlich für euch noch in die alten Produktionsstätten geschlichen und ein paar Bilder gemacht, denn schon bald (und inzwischen ganz sicher) wird dieses Gelände dem Erdboden gleich gemacht sein.

The Val Saint Lambert crystal works started their enterprise in 1826 in a former cistercian abbey and transformed into a huge factory complex in no time.
A golden age began at the beginning of the 19th century when up to 5000 workers produced over 120.000 glasses each day. The town grew fast and the factory even had an own school, hospital and shops.
This golden age of crystal production ended soon due to WWI when the factory lost their main customers, which where Russia ant the baltic states. The following recession and WWII even made the situation worse and it took until the 1970’s before two investors led the company into the 20th century by introducing new production methods which made sure that the factory, although on a much smaller scale, could survive.
Today about 60 people are working on the premises and you can visit a museum and the old abbey where everything started.
Certainly we sneaked into the old production halls to make some pictures for you before everything will be (and now is) demolished.

Chateau Congo (BE)

Morgens um 7:00 ging es dann eines Tages los um endlich einen Abstecher zum Chateau Congo zu unternehmen. Das alte Schloss mit der Sesselgruppe im völlig runter gerockten großen Saal stand schon seit einiger Zeit auf unserer Liste.
Was es mit dem Chateau und dem Kongo, eine der ehemaligen Kolonien Belgiens, auf sich hat ist nicht sicher. Man munkelt es gehörte einem Präsidenten vom Kongo, der dort Unterschlupf gesucht habe. Wer die Geschichte von Belgien und dem Kongo kennt weiß auch, das es keine schöne Geschichte ist und so fragt man sich warum es einen Präsidenten gerade hierhin verschlagen würde.
Sicher ist aber, das es einem Kongolesen gehörte, ob er nun einmal Präsident war oder nicht, der aus “gewissen Gründen” seinem Land den Rücken kehren musste und dort Unterschlupf fand. Leider musste er aber dann, nach nicht allzu langer Zeit, auch Belgien wieder aus “gewissen Gründen” spontan verlassen und nun liegt das einstmals stolze Schlösschen brach und fällt dem Verfall anheim.
Die Begehung ist wirklich nicht ohne Risiko. Das Gebäude ist in einem absolut bemitleidenswerten Zustand und es wird sicher nicht mehr lange dauern bis es völlig zusammenstürzt. Dementsprechend vorsichtig schlichen wir durch die Gänge immer damit rechnend, das weitere Teile der Decke einstürzen würden.

Early in the morning around 700 am we finally started the mission “Chateau Congo”. This old castle with the totally rocked grand room was on top of our list for a while and now I couldn’t wait to see it.
Why this castle is called Chateau Congo is not exactly known, rumors say that a former president of the Congo lived here for a while. The story of Congo and Belgium is not a beautiful story and so one would ask himself why a former president would choose Belgium as his new home.
Fact is, that the premises where owned by someone from Congo and that this person (if he was a president or not) had to turn his back to his land for “certain reasons” and so he found shelter in Belgium. But, after a while, things turned bad once more and he had to leave Belgium. Again, for “certain reasons”.
The exploration of this chateau is not without risks and so we sneaked carefully through the rooms, always expecting that more parts of ceiling would come down.

Villa Kastanje (BE)

Diese kleine Villa war Teil einer unserer Exkursionen durch Belgien.
Im Inneren schon recht runtergerockt bot sie nur wenig Motive für schöne Bilder. Die Einrichtung war zum grössten Teil bereits den Vandalen zum Opfer gefallen und in der oberen Etage waren alle Fenster komplett verbrettert, so dass kaum Licht in die  sowieso leeren Räume fiel.

This small villa was part of one of our trips through Belgium.
Inside it looked pretty ruined and there where only a few things worth to be photographed. The interior was mostly vandalized and in the upper level all windows where darkened. There was barely any light in the rooms which where empty anyway.

Hasard Cheratte (BE)

Die Steinkohlenmine Hasard Cheratte, im wallonischen Teil von Belgien, gehört wohl zu den interessantesten Orten der belgischen Kohlenindustrie. Der erste Schacht dieser Anlage wurde bereits 1850 angelegt und erreichte eine Tiefe von immerhin 250 Metern.
Nach einem schweren Unglück im Jahre 1877 wurde die Grube geschlossen und erst 28 Jahre später wieder eröffnet. Gleichzeitig riss man die alte Anlage nieder und errichtete ein neues Gebäude im neogotischen Stil über der Mine Nr. 1.
Nach der Fertigstellung dieses markanten Gebäudes, in dessen Malakow-Turm die Förderanlage untergebracht war, begann man wieder mit dem Abbau von Steinkohle.

Im Jahre 1920 wurde durch die Firma Beer de Jemeppe ein Waschhaus angebaut und 7 Jahre später erweiterte man die Grube um einen zweiten Schacht mit einem Förderturm aus Stahl, der allerdings nicht mehr erhalten ist.
Zwischen 1927 und 1947 wurde dann der Bau einer dritten Schachtanlage vorangetrieben, die bis 1938 eine Tiefe von 313 Metern erreichte. Zu ihr gehörte ein großer Förderturm aus Stahlbeton. Ursprünglich war die Maschine für die Kohlenförderung im oberen Teil des Förderturms untergebracht, diese stellte sich aber als unzureichend heraus und wurde durch eine am Boden installierte Anlage ersetzt.

Die Förderung von Steinkohle über Schacht Nr. 3 konnte allerdings erst im Jahre 1953 beginnen, nachdem man bis auf eine Tiefe von 480 Metern vorgerückt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Förderung von Schacht Nr.1 eingestellt und dieser in einen Rettungsschacht umgewandelt. Der Schacht Nr. 2 wurde aufgegeben und versiegelt.

Zu Hochzeiten, in den 30er Jahren arbeiteten in Hasard Cheratte bis zu 1500 Bergleute und Minenangestellte. Für sie wurde durch die Bergbaugesellschaft „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“ im Jahr 1925 nach einem auf dem Reißbrett entwickelten Plan eine eigene Stadt, bestehend aus 200 Häusern gebaut. Jedes Haus besaß einen Abwasserkanal, 6 Zimmer, fließend Wasser und elektrisches Licht. Nach Schließung der Mine im Jahre 1977 wurde die Stadt von einer sozialen Wohnungsbaugesellschaft übernommen und erhalten.

In den 70er Jahren löste in Belgien Erdgas die Kohle als Energieträger ab. Da die in Hasard Cheratte geförderte Kohle hauptsächlich für den Hausbrand verwendet wurde konnte die Anlage nicht mehr gewinnbringend betrieben werden. Bevor sie geschlossen wurde arbeiteten in ihr noch ca. 600 Angestellte für die „Société anonyme des Charbonnages du Hasard“. Die Minengesellschaft verkaufte dass Gelände dann nach 1977 an Armand Lowie, einen flämischen Bauspekulanten, der die Gebäude abreißen wollte. Eine Verordnung aus dem Jahr 1978 stellte das Hauptgebäude aber unter Denkmalschutz und hinderte ihn daran seine Pläne durchzuführen. Dieser Verordnung folgten weitere Dekrete aus den Jahren 1982, 1992 und 1997. 2007 nahm man Hasard Cheratte in das Förderprogramm der Region Wallonien auf und es wurden Schritte zum Erhalt des Gebäudes unternommen. Hierbei erneuerte man unter anderem das Dach des Hauptgebäudes.

Nach neuesten Informationen will der belgische Staat 2014-2015 mit der vollständigen Sanierung des imposanten Hauptgebäudes beginnen und die anderen Gebäude und Hallen zum Teil abreißen. Bisher ist davon aber noch nichts zu sehen. Weitere Informationen über Hasard Cheratte gibt es hier. (In französischer Sprache)

The coal mine of Hasard Cheratte (or Cheratte 10) is the main colliery of Société anonyme des Charbonnages du Hasard, composed of four mine shafts. The first well was dug in 1850 to extract dice coal and closed for the first time in 1877 following an accident. It re-opened thirty years later in 1907 and operated until 1977. In the early twenty-first century, the mine has gained some notoriety as an urban ruin. Remediation of the site and the demolition of several buildings are planned for October 2015. Read more here… (Wikipedia)

Crypte Des Fleurs (BE)

Am Rande einer grossen Stadt und nicht weit entfernt von einem der bekanntesten Wahrzeichen Belgiens befindet sich, nahezu vergessen eine Krypta. Selten habe ich in meinem Leben ein so wunderschönes Licht erlebt wie in den Gängen dieser unterirdischen Anlage. Die Zeit schien dort still zu stehen. Kaum ein Laut der Aussenwelt drang bis hinunter in die Katakomben. Wir fotografierten, es schien mir wie eine halbe Stunde, doch es waren tatsächlich über vier Stunden. Dieser Ort hatte uns in seinen Bann gezogen und gehört auf jeden Fall zu den schönsten Lost Places von Belgien.

At the outskirts of a big town not far away from one of the best-known landmarks of Belgium one can find this forgotten crypt. Rarely I have seen such a beautiful light in my life as the one I discovered in this hypogean world of bizarre and morbide charm. Time seemed to stand still at this place and hardly any sound from outside could be heard. We started to take pictures and it felt like about half an our, when in fact we where already shooting for more than four hours. This place had captured us, a place, that undoubtedly belongs to the most fascinating lost places of Belgium.