Maison Kirsch (LUX)

Diesen schicken alten Bauernhof aus dem Jahre 1791 haben wir in Luxembourg gefunden.
Ein Erbstreit sorgt seit den achtziger Jahren dafür das er so langsam vor sich hin rottet.
Der Sohn der Familie hatte hier nach dem Tod seines Vaters die Mutter gepflegt bis diese auch verstarb.
Das Vermögen der Familie ging nach seiner Aussage dabei drauf, was die Schwester aber nicht glauben wollte.
Nun ja das Ende vom Lied ist ein Rechtsstreit der sich wohl immer noch hin zieht.
Bei der Begehung heißt es wachsam sein, denn direkt nebenan wohnt immer noch der Sohn! Hin und wieder läßt er sich blicken und ist Fotografen gegenüber nicht besonders wohl gesonnen.
Abgesehen davon verläuft die Hauptverkehrsstraße direkt am Haus vorbei und PKW’s mit fremdem Nummernschild die in der Nähe parken erregen in dem kleinen Dorf sofort Aufsehen.
Schnell klingelt da auch mal das Telefon bei der Familie Kirsch…

We found this chic old farmhouse dating back to 1791 in Luxembourg.
Since the 1980s, an inheritance dispute has meant that it has been slowly rotting away.
The son of the family had cared for his mother here after the death of his father until she also passed away.

According to him, the family’s assets were lost in the process, but the sister refused to believe this.
Well, the end of the story is a legal dispute that is probably still dragging on.
You have to be vigilant when walking round, because the son still lives right next door! He can be seen from time to time and is not particularly well-disposed towards photographers.
Apart from that, the main road runs right past the house and cars with foreign licence plates parked nearby immediately cause a stir in the small village.
The phone soon rings at the Kirsch family…

Hotel Fürstenhof (GER)

Der Fürstenhof war wohl der beliebteste und berühmteste Tanzsaal in der ehemaligen DDR.
Alleine schon wegen des illustren Publikums das man dort antreffen konnte, denn dies war der Lieblingstanzsaal von Erich und Margot Honecker die wohl wie man sagt sehr gerne das Tanzbein geschwungen haben.
Inzwischen verkommt das ganze Gelände völlig.
In den 90ern für eine D-Mark von Grundstücksspekulanten aufgekauft, wohlgemerkt mit der Auflage das Gebäude in Schuss zu halten, lässt man es bewusst vergammeln um irgendwann dann gezwungenermaßen den Abriss beginnen zu dürfen, falls das Gebäude nicht vorher von alleine einstürzt. Der Grund? Das Gelände ist ohne Gebäude wesentlich mehr wert.
Diesem Schicksal sehen viele unter Denkmalschutz stehende Gebäude entgegen.

The Fürstenhof was probably the most popular and famous dance hall in the former GDR.
If only because of the illustrious audience that could be found there, as this was the favourite dance hall of Erich and Margot Honecker, who, it is said, loved to shake a leg.
In the meantime, the whole area has completely decayed.
Bought up by property speculators in the 90s for one Deutschmark, mind you, with the condition that the building be kept in good condition, it is being deliberately allowed to decay so that demolition can begin at some point if the building doesn’t collapse on its own first. The reason? The site is worth considerably more without the building.
Many listed buildings face this fate.

The forgotten land of the giant hares

Wir kämpfen uns durch den dichten Wald, bis wir ein verlassenes Gebäude entdecken. Nur noch ein paar Schritte um die Ecke und dann sehen wir sie.

Die letzten noch lebenden Riesenhasen! Friedlich sitzen sie zwischen den Bäumen und Grasen. Wir nähern uns vorsichtig und machen unsere Fotos. Es sind wirklich riesige Hasen! Werden sie freundlich sein? Oder werden sie uns womöglich angreifen und uns mit ihren Stummelschwänzen zu Tode prügeln? Aber nichts passiert. Sie scheinen uns nicht einmal zu erkennen…

We fight our way through the dense forrest until we discover an abandoned building. We walk around the corner and then we see them.

The last remaining giant hares! Peacefully they are sitting between the trees grazing on the grass between them. We carefully approach them and take our photos. They are truly gigantic hares! Will they be friendly? Or will they attack us, beating us to death with their stumpy tails? But nothing happens. They don’t even seem to recognize us…

Société métallurgique de Normandie (FR)

cooling_tower_34Nur noch die alte Generatorenhalle und der Kühlturm sind vom Gelände der Société métallurgique de Normandie kurz S.M.N. geblieben.
Am 19. August 1917 wurde hier der erste Hochofen gezündet und fortan jährlich etwa 250.000 Tonnen Stahl und Gusseisen von 4000 Mitarbeitern produziert.
Als der zweite Weltkrieg ausbrach kam dann die Produktion zeitweise zum Erliegen.
Die deutschen Behörden ordneten zwar die Wiederaufnahme der Produktion an, dies konnte aber aufgrund der Knappheit an Rohstoffen nur teilweise geschehen.
Die Belegschaft sank in dieser Zeit auf 900 Angestellte.
Nach dem Krieg bemühte man sich die Anlage so schnell wie möglich wieder zu reparieren. Obwohl vieles durch die alliierten Bombenangriffe zerstört worden war konnte der erste Hochofen bereits 1950 wieder in Betrieb genommen werden.
1973 war dann der Höhepunkt der Stahlproduktion mit 1.000.000 Tonnen pro Jahr erreicht. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 6000 Menschen auf dem 160 Hektar großen Areal.
1993 schließlich wurde das gesamte Werk an einen Chinesischen Stahlerzeuger verkauft, der es komplett zerlegen und nach China transportieren ließ.

Die Generatorenhalle wird in Kürze umgebaut in ein Restaurant mit Bar und Tagungsräumen sowie Büros.
Der Kühlturm ist inzwischen zugemauert worden und nicht mehr begehbar.

Unsere Erkundung beginnt mit einer ziemlichen Rutschpartie. Wie schon die ganze Zeit während unserer Frankreich Exkursion ist es bitterkalt und der gefrorene Nebel hat alles mit einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt.
Dementsprechend war es kein Vergnügen mit der ganzen Ausrüstung die improvisierte Leiter hoch zu klettern.
Oben angekommen mussten wir auch noch feststellen, das der schmale Grat auf dem wir zur Treppe laufen mussten nicht nur abschüssig sondern komplett vereist war. Es war fast unmöglich sich dort oben zu halten, aber schließlich gelang es uns auf den Absatz der Treppe zu klettern.

Im Inneren wurden wir mit einem herrlichen Anblick belohnt. Kühltürme sind doch immer wieder eine Erkundung wert.
Als wir wieder aus dem Kühlturm heraus waren trafen wir noch eine nette Dame die in einem Containerhaus neben dem Kühlturm für die Firma arbeitete die mit der Erschließung des Geländes beauftragt war. Sie erzählte uns noch einiges über das ehemalige Werk und gab uns Informationsmaterial mit.
Sie verlor kein Wort darüber das wir grade über den Zaun geklettert waren an dem ein großes Schild mit der Aufschrift “Zutritt streng verboten” hing. Sehr sympathisch!

 

cooling_tower_23Apart from the cooling tower and the generator hall there is not much left from the Société métallurgique de Normandie (S.M.N.)
It was August the 19th 1917 when the first blast tower was ignited. From then on 250.000 tons of steel and iron produced by 4000 workers left the plant every year.
During WWII production came to an end but the german administration ordered to restart it and despite the lack of raw materials they managed to produce steel in small quantities with a workforce of 900 employees.

After the war people made efforts to repair the steel work as fast as possible and although large parts where destroyed by allied bombing they managed to get the first blast tower working in 1950.

1973 was the height of production with 1.000.000 tons of steel made by more than 6000 workers on the 160 hectare site. Then, twenty years later in 1993 everything was over. The whole area was sold to a Chinese company who dismantled everything and shipped it to China.

The generator hall will soon be a restaurant with bar and meeting rooms as well as offices.
Meanwhile the cooling tower has been walled up and it is not longer possible to go inside.

Our exploration started with a sliding experience. It was freezing cold in France and the small slanted ridge of the cooling tower was coated by about a centimeter of ice or more. Consequently it was no fun to climb up there with all the equipment. It was literally impossible to get a grip and we nearly shitted our panties. After a while we managed  to reach the little platform beneath the steel staircase and from there we climbed up and inside the cooling tower.
Inside we where rewarded by a spectacular view. Cooling towers are always worth an exploration!

When we came out again we met a lady who was working in a container house beside the tower. She was an employee of the company who was commissioned with the development of the area. She told us some stories about the steel works and gave us information material. She didn’t waste any words about the fact that we just had climbed back over the fence with the sign “access strictly prohibited”.  Very likable!

Villa Lancia (BE)

Am Rande einer belgischen Stadt, hinter einem unscheinbaren Haus finden wir diese Sammlung alter Lancias. Das Haus selber ist auch verlassen aber leider absolut nicht lohnenswert. Deswegen sparen wir uns dort Fotos zu machen und konzentrieren uns auf die wirklich schönen Oldtimer auf dem Areal.

Anscheinend haben die Fahrzeuge wohl einmal dem Besitzer eines italienischen Restaurants gehört. Dieser scheint dann aber Hals über Kopf das Land verlassen zu haben.
Was mochte wohl passiert sein? Hatte er sich mit der Mafia angelegt? Die Steuer betrogen? Oder zwangen ihn andere Gründe dazu sich aus dem Staub zu machen?
Wir werden es vermutlich nie erfahren.

Die Autos jedenfalls waren den Besuch wert und wir knipsten bestimmt gut zwei Stunden in völliger Einsamkeit bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

On the outskirts of a belgian town behind a mousy house we find this collection of old Lancias. The house itself is abandoned too but not worth a single photo and so we concentrate on the beautiful cars on the outside.

It seems as if the automobiles once where in the possession of the owner of an Italien Restaurant. He must have left Belgium in a hurry leaving everything behind.
What might have happened? Did he get into trouble with the mafia? Did he dodge the tax? Or was he forced to make a bolt for other reasons?
We are probably never going know.The cars where really worth the trip and we photographed for about two hours before we stroke off.