Auf einer unserer unzähligen Touren durch Belgien stolpern Gerd und ich über dieses wohl schon seit den siebziger Jahren verlassene Haus im Vorort einer großen Stadt.
Innen angelangt stockt einem im wahrsten Sinne des Wortes der Atem. Die Konzentration an Schimmel in der Atemluft war deutlich höher als die des Sauerstoffes und so legen wir schnell unsere Doppelfilter Atemmasken an. Mit so etwas ist schließlich nicht zu Spaßen. Selten sieht man so einen wirklich exorbitanten Schimmelbefall. Der Geruch dringt nach einiger Zeit sogar durch die Masken und wir beeilen uns mit dem Fotografieren. Leider war die Decke der oberen Etage schon in einem Zustand den man nicht mehr begehen sollte. Sie hing an einigen Stellen durch und war teilweise auch schon durchgebrochen. Wir sparen uns also die Gefilde im oberen Stockwerk und machen uns wieder aus dem Staub. Trotz allem eine schöne Location in der der Verfall wirklich sehr präsent ist.
On one of our countless explorations throughout Belgium Gerd and me stumble over this house that seemed to be left alone since the seventies.
It is located in the suburb of a great town and we know literally nothing about the people that lived there. Inside our breath catches. The concentration of mold seemed to be higher than the amount of oxygen in the air.
We quickly put our double filter masks on. Such an amount of fungus in the air is not to be taken lightly! The smell even got through the masks after a while and we hurried up. Unfortunately the ceiling of the first floor was already in a very bad shape. It was broken in several places and we skipped the upper rooms and made a quick gateway. In all it was an interesting location with a real lot of visible decay.
Die Wintermonate sind eine recht ruppige Zeit für Urban Exploring aber die Kälte hat auch ihre Vorteile. Die Bäume verlieren ihre Blätter und so ist es oft einfacher Gebäude zu fotografieren die ansonsten von der Vegetation völlig zugewuchert sind.
Unser letzter Trip führte uns zu einem verlassenen Hotel. So wie wir hörten wurde es 2009 von den ursprünglichen Besitzern verkauft, da diese sich in den Ruhestand begeben wollten. Die neuen Besitzer, ein französisches Pärchen, hatten aber wohl kein glückliches Händchen und bereits 2011 ging das Hotel pleite, obwohl es ein recht beliebtes Ziel für ein durchaus solventes Publikum war. Einige sehr bekannte und reiche Persönlichkeiten hatten dort schon ihre Zeit verbracht, wie man an den in den Bodenkacheln verewigten Unterschriften sehen kann.
Der Keller des Hauses war gefüllt mit den erlesensten Weinen und alles schien noch so als ob grade eine Hochzeit im großen Saal gefeiert worden wäre.
The winter is a quite harsh time for urban exploring but the cold has also some advantages. The trees loose their leaves and it is often much easier to photograph buildings that otherwise would have been covered by the vegetation.
Our last trip led us to an abandoned hotel. As we heard the house was sold to a french couple in 2009 because the original owners wanted to retire. The french seemed to have no feel for the business and so they went bankrupt in 2011, although the place was known for it’s famous and rich guests. Some of them even left their auto grams on the floor tiles. The giant wine cellar told us that some of the finest wines had been served in this location and the great hall looked as if there had been a wedding not long ago.
Um dieses im 17. Jh. erbaute Schloss ranken sich die wildesten Legenden. Was davon stimmt oder erfunden ist wird sich vermutlich nie mehr genau sagen lassen. Fest steht aber, das das Gebäude bis 1976 regulär bewohnt wurde und in gutem Zustand war und der letzte Besitzer bis um 1990 herum in dem Schloss gelebt hat. Die wohl am plausibelsten erscheinende Geschichte besagt das der ehemalige Besitzer, der Wettsucht anheim gefallen war. Dabei soll es sich um Pferdewetten gehandelt haben. Sicher ist auf jeden Fall, das auf dem Grundstück des Schlosses auch ein Pferdegestüt war und sich unter den noch vorhandenen Dokumenten im Schloss viele Zeitungen von Pferderennbahnen und Informationen über Wetten auf Pferde fanden. Als dem Besitzer schliesslich das Geld ausging zog er sich im Schloss immer weiter zurück, bis er letztendlich nur noch in einem kleinen Zimmer lebte. Zum Heizen benutzte er einen Ofen, der mit Flüssigbrennstoff betrieben wurde. Hunderte diese Kanister finden sich noch in Schränken, in Abstellräumen und auf dem Dachboden des Schlosses. All dies kann ich bestätigen. Irgendwann dann hat man ihn wohl mit Gewalt von seinem Grundstück geholt und in ein Altersheim verfrachtet. Die vielen Angebote zum Kauf seines Schlosses hat er aber stets abgelehnt. Bekannt ist auch, das es auf dem Gelände und im Schloss des Öfteren gebrannt hat. Die Rauchsäule war dann im Dorf zu sehen, woraufhin die Feuerwehr losfuhr. Der Schlossherr aber, so sagte man, hat der Brandwehr den Eintritt grundsätzlich verweigert, sie verbal auf das Übelste beschimpft und einmal sogar mit seiner Schrotflinte auf die Retter geschossen.
Was aus ihm letztendlich geworden ist weiß niemand, aber es ist recht wahrscheinlich, das er nicht mehr unter uns weilt.
Ganz Nordfrankreich war in Nebel eingehüllt als wir von unserem Hotel aus aufbrachen in Richtung “Chateau des Singes”, dessen Name im übrigen von den Gemälden an den Wänden stammt, auf denen Menschen zu sehen sind, die mit dressierten Affen Kunststücke vorführen. Eine langgezogene Mauer erstreckt sich um das Gelände und wir brauchen eine Zeit lang bis wir einen unauffälligen Parkplatz gefunden haben. Danach ist alles Sekundensache. Die Rucksäcke geschnappt und zack sind wir über die Mauer und im dichten Gebüsch verschwunden. Bis zum Schloss sind es noch gut 900 Meter und wir kämpfen uns durch dichten Wald bis wir an einer Lichtung angekommen sind. Dann plötzlich taucht das Chateau aus dem Nebel vor uns auf. Vorsichtig nähern wir uns und nachdem wir sicher sind, das außer uns sonst keiner in der Nähe ist, schleichen wir hinein. Vom oberen Stockwerk aus kann man auf die Pferdestallungen sehen. Die Dächer sehen neu gedeckt aus und es sind frische Reifenspuren zu sehen. Wir waren alarmiert. Das Gelände war nicht so vereinsamt wie wir nach unserer Recherche geglaubt hatten. Vorsicht war geboten! Wir machten also unsere Bilder und achteten dabei auf die Umgebung und ob sich noch jemand auf dem Gelände aufhielt. Alles blieb ruhig aber nach einiger Zeit meldete sich mein siebter Sinn und so beschlossen wir, das wir genug gesehen hatten und begaben uns auf den Rückweg. Als wir grade wieder die Lichtung überquert und im Wald eingetaucht waren hörten wir Stimmen. Die Richtung war auf Grund des Nebels schwer zu identifizieren aber sie waren nicht weit weg. Der Nebel schluckte Gott sei Dank auch das Knirschen des gefrorenen Laubes unter unseren Sohlen und so machten wir die Biege, bevor man uns auf die Spur kam. Einige Tage später, als wir schon wieder in der Heimat waren hörte ich dann von einem Explorer, das in letzter Zeit sämtliche Fotografen von der Polizei erwischt wurden und eine Anzeige erhalten hatten, denn in den Stallungen waren neuerdings Kameras, die auch das Schloss überwachten. Wir hatten Glück gehabt. Um Haaresbreite hatte hätte es uns auch erwischt!
There are many legends ranking around this 17th century castle. Which of them are true or not is hard to say but one story sounds quite conclusive and fits to the evidences we found in the castle. It is said that the castle was in a good condition until 1976. From then on the owner must have fallen in love with betting on horses. It is a fact that there where a lot of horse journals and information about horse betting in the castle. It is also a fact that there where stables on the premises and a lot of horse related stuff. Maybe he even waged on his own horses. When money ran out the landlord decided to give up one room after another, ending up in a small room in the upper level of the chateau. He had a heater, driven by fuel and the canisters of this special fuel are still lying around everywhere in the cabinets, storage rooms and under the roof. I can proof all this evidence. Somewhen around 1990 the owner was forced to leave the premises and was sent to a home for elderly people. There where a lot of buyers who showed interest in the castle, but all offers where rejected by him. The landlord was also known for his strange behavior. Fires broke out very often on the grounds of the castle and the smoke could be seen in the town nearby. When the fire brigade arrived he used to throw them off the premises abusing them verbally and once he even shot at them with his shotgun. What happened to the landlord in the end is not known. I doubt that he is still among us, but you never know!
The whole north of France was covered in fog when we leaved the hotel heading to the “chateau des singes”. The name comes from the paintings in one of the big rooms where Chinese people are shown, performing feats with apes. A long wall runs around the premises and it takes some time until we find an inconspicuous parking place. Then it only takes seconds. We grab our gear and jump over the wall into the bushes. It’s at least 900 meters to the castle and we fight our way through the covert of the forest and the dense fog until we come to a glade. Then we sea the chateau. It looks marvelous. We make sure that nobody else is around and carefully make it towards the big entrance door which is open. From the upper floor I can see the stables and notice that the roofs are quite new. There where also fresh tire marks and so I was already alarmed. The premises where not that lost as we wished and our research about the place had made us believe. We had to be careful. So we made our pictures, always anxious that somebody could come and discover us, but nothing happened. After a while my instinct told me that it was time to leave and so we crossed the glade again and entered the forest to go back to the car. Just at this moment we heard voices. Because of the fog it was hard to say from which direction they came, but they where near enough to make us run faster. Luckily the fog dampened the sound of the frozen leaves under our shoes and we made our escape without enemy contact. Some days later, when we where already back home I talked to an explorer who told me that all photographers who tried to go to Chateau des singes where caught by the police and got a charge for illegal trespassing! The reason was, that there where cameras in the stables who also monitor the chateau! We where lucky once again…
Nach einem ziemlich anstrengenden und aufregenden Urbex Morgen mit einer MiG-21 gingen es weiter zu einer Location die wirklich leicht zu begehen war. Das kleine Schloss lag friedlich in dem umgebenden Wäldchen und wir hatte keine Mühe auf das Gelände zu kommen. Leider war das Gebäude schon in einem sehr bemitleidenswerten Zustand. Die Decken waren bereits eingestürzt und der Verfall war überall präsent. Trotzdem gelangen uns einige schöne Fotos von diesem Anwesen.
After a really exciting and exhausting exploring in the morning ( the MiG-21 ) we went on to something that was more like a sightseeing trip. The little chateau was lying peacefully in a small forrest and we had no problems to get onto the premises. Unfortunately the building was already in a pitiable state with ceilings coming down and decay everywhere. Nevertheless me managed to take some decent photos.
Es ist eiskalt als wir uns noch im Dunklen auf den Weg machen. Vor uns liegt eine heikle Mission. Mitten im Nirwana soll sich eine MiG-21 befinden. Die Karte hatte bereits gezeigt das das Gelände recht steil anstieg. Ich hatte mir die Position der Maschine am Waldrand gut gemerkt. Die Kameratasche war gepackt, mit nur dem Nötigsten. Wir würden vorsichtig sein müssen… und schnell!
Schließlich parken wir kurz nach Sonnenaufgang am Fuß der steilen Anhöhe und sehen uns dem ersten Hindernis, einem kleinen fast zugerfrorenen Flüsschen entgegen. In Gedanken rufe ich mir die Karte in den Kopf und wir beginnen mit dem Aufstieg. Das hart gefrorene Laub knirscht verräterisch unter unseren Militärstiefeln. Nicht all zu weit weg bellen Hunde und mir wird klar, das wird keine einfache Aktion! Immer wieder kreuzen wir alte ausgefahrene Wege, die sich offensichtlich serpentinenartig den Berg hoch schlängeln. Das Hundegebell wird lauter und bricht dann abrupt ab. Schließlich stehen wir an einem niedrigen Elektrozaun. Ich höre nirgendwo ein verräterisches Ticken, er scheint nicht unter Strom zu stehen. Trotzdem passe ich auf ihn nicht zu berühren. Ein paar Meter noch den Hang hinunter und dann steht sie da. Was für ein Anblick! Wir suchen Schutz unter den Bäumen und beobachten eine ganze weile das riesige Gebäude das ungefähr 200 Meter entfernt auf einer großen Lichtung liegt. Niemand ist zu sehen. Die großen Glasfronten lassen selbst auf diese Distanz einen guten Blick zu. “Los geht’s” fährt es mir durch den Kopf und gleich darauf legen wir los.
Jeder hat seine Aufgabe. Die Verschlüsse der Kameras klicken in einem fort. Bei dieser Exploration war Teamwork gefragt und so sind ein paar der Bilder in diesem Bericht von Annette und Gerd.
It was freezing cold and still dark when we made our way to a MiG-21 in the middle of nowhere. I knew, this would be a delicate mission. The map had shown that the terrain was rising steeply. I had learned the way to the machine at the forest edge by heart. The camera bag was packed only with the absolutely necessary equipment. We would have to be careful and fast! We parked the car at the foot of the hill. Sun had just risen. Our first obstacle was a small frozen river. I recalled the map in my mind and we started to walk up the hill. The frozen leaves where crunching under our military boots and not far away dogs where barking. Again and again we cross a small worn out path wriggling up the hill in serpentines. The dog barking gets louder and then suddenly stops. After all we are standing in front of an electric fence. I can’t hear any treacherous ticking, it seems as if there was no electricity on the fence. Nevertheless I am careful. I don’t want to touch the wire. A couple of meters down the hill and there she is. What a sight! We cover under the trees at the edge of the forest and observe the giant building on the clearing about 200 meters away. Nobody to see. The giant glas front allowed a good view into the rooms, even at over 200 meters. “Let’s go” I hear the words in my mind and then we get started. Everyone has its task. The shutters are clicking incessantly. This exploration was teamwork and so some of the pictures in this report are made by Annette and Gerd.