Maison Souteneur (BE)

Es war ein recht grauer Tag im Februar, an dem Gerd und ich uns auf den Weg Richtung Antwerpen machten um einige Locations zu besuchen.
In einer Kurve in einem kleinen Ort fiel mir dann ein offensichtlich leerstehendes Haus auf einem recht großen Grundstück auf.
Natürlich war unser Interesse sofort geweckt (was gibt es interessanteres als eine Neuentdeckung) und so parkten wir unseren Wagen, packten unsere Rucksäcke und los ging’s auf die erste Erkundung des Tages.
Der Schlagbaum vor dem Eingang zum Grundstück war kein großes Hindernis und im Nu waren wir hinter der Rückseite des Hauses verschwunden.
Da der Kellereingang unverschlossen war konnte man problemlos ins Haus gelangen und nach kurzer Zeit standen wir schon im “Wohnzimmer” der Villa.
Es herrschte wie so oft ein heilloses durcheinander, aber die Netz Shirts die an der Wand hingen und überall im Haus verteilt lagen, sowie die gesamte Einrichtung ließen wenig Zweifel daran wen dieses Haus in den letzten Jahren beherbergt hatte…
Ich überlegte mir wer in aller Welt wohl daran gefallen finden würde in so ein Etablissement einzukehren, sich dort aus mindestens drei Dutzend mit Netz Shirts in Kartoffelsack Gelb gekleideten Frauen eine auszusuchen, mit ihr auf ein Zimmer zu gehen und dafür auch noch zu bezahlen. Es würde vermutlich nicht allzu viele Kunden geben, was offensichtlich zur jetzigen Situation des Hauses beigetragen hatte.

In der zweiten Etage befand sich offenbar ein großes “Spielzimmer”, mit einer Bar und Stuckdekorationen an der Decke. In der dritten Etage hatten einige Zimmer Betten, andere wiederum nur ein Sofa, einen Sessel und einen Couchtisch. Der seltsame Mix aus Kartoffelsäcken, schwülstigen Tapeten und Deckenverzierungen sowie billigen Möbeln, die teilweise aus den 60er oder 70er Jahren übrig geblieben zu sein schienen, hinterließ einen seltsamen Eindruck und vermischten sich mit dem trüben, grauen Wetter zu einem Gefühl des Mitleids sowohl für diejenigen die dort freiwillig oder unfreiwillig arbeiten mussten als auch denjenigen die dort Gast waren.
Wir hatten genug gesehen… auf dem Weg zurück noch einen schnellen Blick über das Gelände und schon saßen wir wieder im Auto und spülten den Mief dieser Location, die die ganze Zerissenheit und Verlogenheit unserer Gesellschaft mit einem Schlag schonungslos offenbarte mit einem Schluck besten belgischen Bieres herunter.

It was a cloudy day in February when Gerd and me went on to Antwerpen to visit some locations.
In a small town just behind a bend I suddenly saw an abandoned house on a quite big terrain.
Logically this draw our attention (as all new never before documented locations do) and so we parked the car, took our gear and off we where, jumping over the turnpike onto the premises.
We went around the house and found the entrance to the cellar to be opened. Soon we stood in the “living room” of the villa.
It was completely messed up but the countless net shirts hanging and lying all over the place caught my eye first and left less if no doubt about the “service” that was offered here.
I wondered who in the world would take pleasure in around three dozens of girls dressed in some “potato bag” shirts, taking them upstairs to a room and paying for whatever they where willed to let you do! Soon I realized that this definitely must have been one of the reasons why this house got into the state it was.
In the second floor they had a “playroom” with a stucco ceiling and a bar. On the third floor there where rooms, some with bed, others only with a couch, chair and table.
The strange mix of “potato bag” shirts, turgid wallpapers and ceilings as well as the cheap furniture (some of it leftover from the 60’s or 70’s) left a strange impression and mixed up with the cloudy weather to a feeling of pity for the people who where forced to work and live there as well as for the ones who went there to “enjoy the service”.
We had seen enough… a brief look at the terrain and off we where to the car where we washed down the pong of this location, with some finest belgian beer.
This house had unveiled the whole brokenness and hypocrisy of our society at one blow. Thanks a lot!

Maison Boon (BE)

Ein schöner kleiner Bauernhof der langsam von der Natur übernommen wird wartet an diesem Nachmittag auf uns. Keinerlei Vandalismus ist zu finden. Und das soll auch so bleiben!

This little farmhouse, slowly taken over by nature is the highlight of this afternoon. No vandalism, no spraying. May it remain like this!

Chateau Directeur (BE)

Irgendwann wohnte hier wohl einmal der Chef einer Fabrik die im Bereich der Aluminiumveredelung tätig war. Es scheint als hätte die ganze Familie fluchtartig das Gebäude verlassen und so stapeln sich zentnerweise Akten zwischen Kinderspielzeug und Hausrat.
Die direkt gegenüber liegende Fabrik ist ebenfalls verlassen, obwohl man, wie an den nagelneuen Schrauben mit denen das Schild “BUREAUX” an der Wand befestigt wurde zu sehen ist, wohl zwischendurch noch einmal versucht hatte hier in die Produktion zu gehen.
Überall stehen Fässer und Flaschen mit hochgiftigen Chemikalien herum und man tut wohl gut daran eine Atemschutzmaske zu verwenden bevor man sich hier näher umsieht, denn viele der Gefässe sind bereits leck und entladen ihren Inhalt in den vermutlich schon völlig verseuchten Boden…

Somewhen the owner of an aluminum finishing factory must have lived here. It seems as if he and his family has left the premises in a great hurry. Stacks of files are lying around between children toys and household goods.
The plant, which lies opposite of the house is deserted too. It looks as if they tried to activate it not long ago, as the screws with

which the sign “BUREAUX”  is screwed against the wall look like brand new. Everywhere barrels and bottles with highly toxic chemicals are lying around and it seems to be a good idea to make use of a respirator as most of the containment vessels are already leaking their deadly content into the ground…

The pit of Indi Jones (BE)

 

 

Es war schon später am Tag als wir uns auf dem Weg zum Indi Jones Stollen machten, einer alten Schiefergrube in Belgien.
Wir zwängten uns durch ein enges Loch am Ende einer Schlucht und betraten die “Gewölbe der Vampire”. Dutzende dieser niedlichen kleinen Kreaturen hingen dort überall von der Decke.
Der Eingang zur Mine war recht gefährlich, da die Witterung dem Gestein des Stollens schon arg zugesetzt hatte und sich jederzeit tonnenschwere Schieferplatten lösen konnten.
Nichtsdestotrotz machten wir unseren Weg immer tiefer in den Stollen, immer darauf bedacht die Batterien unsere Lampen in diesem endlosen Labyrinth von Tunneln, Hallen und unterirdischen Seen im Auge zu behalten. Was für eine bizarre Welt mit all den umgekippten Loren und verrottenden Gleisen die in’s Nichts zu führen schienen. Nach mehr als zwei Stunden anstrengender Wanderung durch diese gefährliche Welt entschlossen wir uns wieder an die Oberfläche zurück zu kehren.
Ohne einen guten Orientierungssinn wäre man in diesem Königreich der Vampire hoffnungslos verloren gewesen. Die immer wieder gleichen Steinformationen und Schatten verwirrten einem die Sinne und machten die Orientierung zu einer echten Aufgabe.
Geht dort nicht hin wenn Ihr nicht wisst was Ihr tut und achtet darauf immer die richtige Ausrüstung für solche Abenteuer dabei zu haben! Fehler können dort tödlich enden!

 

Late in the evening we made our way to the Indi Jones cave, an old slate mine in Belgium.
We wedged ourselves through a tiny hole at the end of a narrow canyon and entered the vaults of vampires, with dozens of this cute animals hanging from the ceiling.
The entry zone was quite dangerous and heavily in danger of collapsing, as the weather head already made a big impact on the stability of the first part of the cave. Nevertheless we went deeper and deeper into this pit always checking the energy of our lamps in this never ending labyrinth of tunnels, halls and underground sees. A bizarre world of broken tippers and rails seemed to lead into nowhere and after more then two exhausting hours in this dangerous world we decided to take a turn back to the surface.
Without a perfect sense of orientation we would have been lost in this “kingdom of the vampires”.
Don’t go there without knowing what you are doing! Always have the proper equipment for such explorations!
Mistakes can be deadly!

Chateau Congo (BE)

Morgens um 7:00 ging es dann eines Tages los um endlich einen Abstecher zum Chateau Congo zu unternehmen. Das alte Schloss mit der Sesselgruppe im völlig runter gerockten großen Saal stand schon seit einiger Zeit auf unserer Liste.
Was es mit dem Chateau und dem Kongo, eine der ehemaligen Kolonien Belgiens, auf sich hat ist nicht sicher. Man munkelt es gehörte einem Präsidenten vom Kongo, der dort Unterschlupf gesucht habe. Wer die Geschichte von Belgien und dem Kongo kennt weiß auch, das es keine schöne Geschichte ist und so fragt man sich warum es einen Präsidenten gerade hierhin verschlagen würde.
Sicher ist aber, das es einem Kongolesen gehörte, ob er nun einmal Präsident war oder nicht, der aus “gewissen Gründen” seinem Land den Rücken kehren musste und dort Unterschlupf fand. Leider musste er aber dann, nach nicht allzu langer Zeit, auch Belgien wieder aus “gewissen Gründen” spontan verlassen und nun liegt das einstmals stolze Schlösschen brach und fällt dem Verfall anheim.
Die Begehung ist wirklich nicht ohne Risiko. Das Gebäude ist in einem absolut bemitleidenswerten Zustand und es wird sicher nicht mehr lange dauern bis es völlig zusammenstürzt. Dementsprechend vorsichtig schlichen wir durch die Gänge immer damit rechnend, das weitere Teile der Decke einstürzen würden.

Early in the morning around 700 am we finally started the mission “Chateau Congo”. This old castle with the totally rocked grand room was on top of our list for a while and now I couldn’t wait to see it.
Why this castle is called Chateau Congo is not exactly known, rumors say that a former president of the Congo lived here for a while. The story of Congo and Belgium is not a beautiful story and so one would ask himself why a former president would choose Belgium as his new home.
Fact is, that the premises where owned by someone from Congo and that this person (if he was a president or not) had to turn his back to his land for “certain reasons” and so he found shelter in Belgium. But, after a while, things turned bad once more and he had to leave Belgium. Again, for “certain reasons”.
The exploration of this chateau is not without risks and so we sneaked carefully through the rooms, always expecting that more parts of ceiling would come down.