Château César (BE)

Dieses hübsche Schlösschen wurde im Jahre 1903 von Auguste César in Auftrag gegeben. Der eigentliche Name des Schlosses ist im Übrigen auch nicht Château César sondern Château de Champnoul. Die Bevölkerung aber hatte es von Anfang an mit dem Namen des Bauherren verknüpft. Auguste war ein wohlhabender Schreiner der eine Möbelfabrik in Verviers besaß. Als er 1914 starb begann es mit dem Schloss und der Familie bereits wieder bergab zu gehen. Der Spielsucht verfallen brachten die Erben das Vermögen durch und das Schloss wurde schließlich verkauft.
Dann, im Jahre 1938 wechselte das Haus abermals die Besitzer und wurde von eine Gruppe die sich “Aumôniers du Travail” nannte in eine apostolische Schule umfunktioniert. Drei Priester lebten für die nächsten 20 Jahre in dem Gebäude. Dann, im Jahre 1958 wurde es an Rémy Magermans verkauft der eine Druckerei besaß. Das Schloss und die umliegenden Gebäude wurden als Büros und Werkstätten genutzt. Als Remy Magerman’s im Jahre 2009 starb wurde die Druckerei aufgegeben und seither liegt das Schloss verlassen da und ist dem verfall preisgegeben.

This pretty little castle was commissioned by Auguste César in 1903. Incidentally, the actual name of the castle is not Château César but Château de Champnoul. From the very beginning, however, the population associated it with the name of the builder.

Auguste was a wealthy carpenter who owned a furniture factory in Verviers. When he died in 1914, the castle and the family were already beginning to go downhill again. Addicted to gambling, the heirs managed their fortune and the castle was eventually sold.
Then, in 1938, the house changed hands again and was converted into an apostolic school by a group called the “Aumôniers du Travail”. Three priests lived in the building for the next 20 years. Then, in 1958, it was sold to Rémy Magermans who owned a print shop. The castle and the surrounding buildings were used as offices and workshops. When Remy Magerman’s died in 2009, the print shop was closed and since then the castle has been abandoned and left to decay.

Château Cinderella (BE)

Nicht weit von der französischen Grenze und einem Nato Flugplatz entfernt findet sich dieses hübsche kleine Schloss welches zeitweilig als Restaurant für den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung diente.
Am Ende aber rentierte sich das Geschäft nicht mehr und auch eine Umwandlung des Châteaus in eine Wellness Oase schlug fehl.
Seit vielen Jahren steht es nun schon leer und hat sich zu einem Lieblingsort für Fotografen aller Art entwickelt.
Uns hat dieser Lost Place sehr gut gefallen!
Auf der großen Eingangstreppe sitzen wir noch eine Weile in der Sonne und trinken ein gutes belgisches Bier!

Not far from the French border and a NATO airfield is this pretty little château, which for a time served as a restaurant for the wealthier part of the population.
In the end, however, the business was no longer profitable and a conversion of the château into a wellness oasis also failed.
It has now been empty for many years and has become a favourite location for photographers of all kinds.
We really liked this lost place!
We sit in the sun for a while on the grand entrance steps and drink a good Belgian beer!

Chiesa della Madonna delle Vigne (IT)

Diese Kirche sollte der letzte Lost Place unserer kurzen Italien Tour sein. Es war bereits gegen Abend als wir endlich nach einer schier unendlichen Fahrt durch die hügelige Lombardei dort ankamen.
Das Gebäude welches nicht weit entfernt von der Abtei Lucedio und einem uralten Friedhof liegt hat eine achteckige Grundform und einen für das späte 16. Jh ungewöhnlichen Säuleneingang. Auch die Ausrichtung der Kirche nach Süden anstatt wie sonst üblich nach Osten ist bemerkenswert.
Der Ort gehört wohl zu den geheimnisvollsten Italiens und viele Legenden um dunkle Riten ranken sich um ihn.
So soll die Kirche der Lieblingsort junger Frauen gewesen sein die dort satanische Rituale durchführten. Als die Nonnen der nahen Abtei versuchten dies zu verhindern fielen auch sie Satan zum Opfer und schlossen sich den Frauen an.
Schließlich begannen auch die Mönche der Abtei damit den Teufel anzubeten und man versuchte die Gläubigen der Umgebung davon zu überzeugen das es besser sei sich von Gott abzuwenden und Satan zu huldigen.
Als der heiligen Kirche in Rom dies zugetragen wurde griff man hart durch und so wurde das Gebäude im Jahre 1784 von Papst Pius dem VI entweiht. Seither verfällt die Kirche.
Angeblich sollen Dämonen an den Vorgängen in und um die Kirche schuld sein. Ein Mönch, so erzählt eine Legende, habe sie mit Hilfe einer Melodie eingefangen und in der Krypta der Kirche eingesperrt.

Wenn man im Gebäude steht sieht man eine auf die Wand gemalte Orgel mit einer Partitur. Dies ist die Melodie mit deren Hilfe die Dämonen gefangen wurden. Es soll sich um eine sehr ernste Melodie handeln. Der Legende nach ist es außerdem so, das wenn man die Melodie von hinten nach vorne und auf dem Kopf spielt, die Dämonen wieder befreit werden.
Leider hatten wir diesmal nicht mehr die Zeit und Muße das zu verifizieren, aber wir kommen dort bestimmt noch einmal vorbei…

This old church was meant to be the last place of our short urbex tour across Italy. It was already getting dark and we had been driving for hours through the hilly Lombardei when we arrived.
The building which is located near the abbey of Lucedio and an old graveyard is build in an octagonal way and has a pillared entrance which is unusual for the late 16th. century. Also the alignment of the entrance to the south in opposite to the usual direction east is remarkable.
The church and the surrounding facilities sure are some of the most mysteriously places in Italy and many legends about dark rituals are told behind closed doors.
It is said that it was the favorite place of the young girls from the surrounding valleys who carried out satanic rituals. When the nuns of the abbey tried to stop this they also became possessed by the devil and joined the young woman.
Finally even the monks became part in praying to the evil and tried to convince the residents of the valleys to follow them on their way to hell.
When the holy church in Rome heard what was going on they came out with a heavy hand response and pope Pius the VI himself desecrated the church in 1784. Since then the building is rotting away.
According to a legend demons where to blame for what was going on in the church. These demons so one can read where captured by a monk with the help of a melody and then trapped in the crypt of the church. Inside the church there is an organ painted on the wall and beneath the organ is a music score with the melody used to capture the demons. The melody is a very grave one and the legend says that if you play it backwards and upside down the demons will be free again. Unfortunately we didn’t have the time to verify the myth this time, but we will be back soon, eventually…

Villa Sultana (IT)

Die Tage fliegen nur so dahin und schon neigt sich unsere Italien Tour dem Ende zu. Auf dem Weg nach Hause wollen wir schnell noch ein oder zwei Locations besuchen und so machen wir uns schon früh morgens aus unserem Domizil in Monte Carlo auf in Richtung der Villa Sultana.Obwohl es bereits Ende Oktober ist haben wir sagenhafte Temperaturen von bis zu 28 Grad und strahlenden Sonnenschein. Die Götter sind diesmal wirklich mit uns.
Unser Ziel tauchte schon bald an der rechten Straßenseite auf. Wir staunen nicht schlecht. Der Begriff Villa ist wahrlich untertrieben. Das war ein ausgewachsener Palazzo!Schnell ist ein Parkplatz gefunden und kurze Zeit später verlassen wir die quirlige Straße in eine kleine steile Gasse die uns direkt zum Gelände führt. Der Zaun ist wie immer kein Hindernis und in Null Komma Nichts sind wir in der Villa und aus den Augen der Anwohner verschwunden.
Das Gebäude im französisch eklektischem Stil wurde bereits 1883 in einem 14.000 qm großen Park mit Palmenhainen nur 250m vom Meer entfernt errichtet und war bis 1914 das erste Casino an der Riviera und damit auch Italiens erstes Casino. Andere Quellen behaupten das es bis 1924 oder sogar 1925 ein Casino war und dann durch königlichen Erlass wieder geschlossen wurde.
Fest steht aber das die als Treffpunkt der Reichen geltende Villa von dem bekannten Architekten Biasini aus Nizza geplant und von dem Bauunternehmen Marsiglia aus Torino gebaut wurde.
Mit den Malerarbeiten wurde der bekannte Maler Rodolfo Morgari beauftragt.Einst erstreckte sich außerdem eine Kuppel über dem mehr als hundert Quadratmeter großen Atrium, allerdings stürzte diese bereits 1989 ein.
Inzwischen gibt es Pläne das Gebäude welches inzwischen unter Denkmalschutz steht für 40 Millionen zu renovieren und aus dem großen Saal eine Kongress und Theaterhalle mit 4720qm zu machen. Ein Hotel mit 80 Zimmern und 340 Parklätze sollen dort ebenfalls entstehen, allerdings haben einige Brände (der letzte im Jahre 2006) dem Gebäude schon ziemlich zugesetzt und es bleibt abzuwarten ob diese Pläne jemals verwirklicht werden. Wünschenswert wäre es jedenfalls, denn dieser Palast gehört zu den beeindruckendsten Gebäuden an der italienischen Riviera.

The days fly by and we are already facing the end of our Italy trip. We decided to visit some more locations on our way back home and so we left our apartment in Monte Carlo early in the morning heading for the well known Villa Sultana.
Although it was already end of October we had fantastic weather with up to 28 degrees and blue sky all the time. The Gods where really kind to us!
The object of our desire soon emerged on the right side of the road. We were quite amazed! This was no villa, this was a damn’ big palazzo!
We take the next parking place and a few minutes later we leave the busy street and follow a steep path to the premises. The fence as always is no problem at all and soon we are inside the villa hiding ourselves from the prying eyes of the local people.
Built in 1883 in a french eclectic style the building was set in a 14.000 square meter park of palm trees only 250 meters from the beach. From 1883 until 1914 it was the first casino of the Riviera and also the first casino in Italy. Other sources state that the casino was open until 1924 or even 1925 and was then closed by royal decree.
Fact is that the villa was a meeting point for the rich from all over Europe and that it was planed by the famous architect Biasini from Nizza and buildt by the construction company Marsiglia from Torino.
For the painting of the building The well known decorator Rodolfo Morgari was engaged.
Once even a dome extended over the more than 100 square meter large atrium but it collapsed in 1989.
Meanwhile the building is stated as a monument and plans are to convert it into a congress and theatre hall with 4720 Square meters with a budget of over 40 Million Euros. A hotel with 80 rooms and a parking place for 340 cars are also part of the plan.
We will see if and when these plans come to reality. The building is already in a bad state and some fires, the last one in 2006, took their toll. Hopefully it will be not too late!

Chateau des Singes (FR)

Um dieses im 17. Jh. erbaute Schloss ranken sich die wildesten Legenden. Was davon stimmt oder erfunden ist wird sich vermutlich nie mehr genau sagen lassen. Fest steht aber, das das Gebäude bis 1976 regulär bewohnt wurde und in gutem Zustand war und der letzte Besitzer bis um 1990 herum in dem Schloss gelebt hat. Die wohl am plausibelsten erscheinende Geschichte besagt das der ehemalige Besitzer, der Wettsucht anheim gefallen war. Dabei soll es sich um Pferdewetten gehandelt haben. Sicher ist auf jeden Fall, das auf dem Grundstück des Schlosses auch ein Pferdegestüt war und sich unter den noch vorhandenen Dokumenten im Schloss viele Zeitungen von Pferderennbahnen und Informationen über Wetten auf Pferde fanden. Als dem Besitzer schliesslich das Geld ausging zog er sich im Schloss immer weiter zurück, bis er letztendlich nur noch in einem kleinen Zimmer lebte. Zum Heizen benutzte er einen Ofen, der mit Flüssigbrennstoff betrieben wurde. Hunderte diese Kanister finden sich noch in Schränken, in Abstellräumen und auf dem Dachboden des Schlosses. All dies kann ich bestätigen. Irgendwann dann hat man ihn wohl mit Gewalt von seinem Grundstück geholt und in ein Altersheim verfrachtet. Die vielen Angebote zum Kauf seines Schlosses hat er aber stets abgelehnt.
Bekannt ist auch, das es auf dem Gelände und im Schloss des Öfteren gebrannt hat. Die Rauchsäule war dann im Dorf zu sehen, woraufhin die Feuerwehr losfuhr. Der Schlossherr aber, so sagte man, hat der Brandwehr den Eintritt grundsätzlich verweigert, sie verbal auf das Übelste beschimpft und einmal sogar mit seiner Schrotflinte auf die Retter geschossen.

Was aus ihm letztendlich geworden ist weiß niemand, aber es ist recht wahrscheinlich, das er nicht mehr unter uns weilt.

Ganz Nordfrankreich war in Nebel eingehüllt als wir von unserem Hotel aus aufbrachen in Richtung “Chateau des Singes”, dessen Name im übrigen von den Gemälden an den Wänden stammt, auf denen Menschen zu sehen sind, die mit dressierten Affen Kunststücke vorführen. Eine langgezogene Mauer erstreckt sich um das Gelände und wir brauchen eine Zeit lang bis wir einen unauffälligen Parkplatz gefunden haben. Danach ist alles Sekundensache. Die Rucksäcke geschnappt und zack sind wir über die Mauer und im dichten Gebüsch verschwunden.
Bis zum Schloss sind es noch gut 900 Meter und wir kämpfen uns durch dichten Wald bis wir an einer Lichtung angekommen sind. Dann plötzlich taucht das Chateau aus dem Nebel vor uns auf. Vorsichtig nähern wir uns und nachdem wir sicher sind, das außer uns sonst keiner in der Nähe ist, schleichen wir hinein.
Vom oberen Stockwerk aus kann man auf die Pferdestallungen sehen. Die Dächer sehen neu gedeckt aus und es sind frische Reifenspuren zu sehen. Wir waren alarmiert. Das Gelände war nicht so vereinsamt wie wir nach unserer Recherche geglaubt hatten. Vorsicht war geboten!
Wir machten also unsere Bilder und achteten dabei auf die Umgebung und ob sich noch jemand auf dem Gelände aufhielt. Alles blieb ruhig aber nach einiger Zeit meldete sich mein siebter Sinn und so beschlossen wir, das wir genug gesehen hatten und begaben uns auf den Rückweg. Als wir grade wieder die Lichtung überquert und im Wald eingetaucht waren hörten wir Stimmen. Die Richtung war auf Grund des Nebels schwer zu identifizieren aber sie waren nicht weit weg. Der Nebel schluckte Gott sei Dank auch das Knirschen des gefrorenen Laubes unter unseren Sohlen und so machten wir die Biege, bevor man uns auf die Spur kam.
Einige Tage später, als wir schon wieder in der Heimat waren hörte ich dann von einem Explorer, das in letzter Zeit sämtliche Fotografen von der Polizei erwischt wurden und eine Anzeige erhalten hatten, denn in den Stallungen waren neuerdings Kameras, die auch das Schloss überwachten. Wir hatten Glück gehabt. Um Haaresbreite hatte hätte es uns auch erwischt!

There are many legends ranking around this 17th century castle. Which of them are true or not is hard to say but one story sounds quite conclusive and fits to the evidences we found in the castle.
It is said that the castle was in a good condition until 1976. From then on the owner must have fallen in love with betting on horses. It is a fact that there where a lot of horse journals and information about horse betting in the castle. It is also a fact that there where stables on the premises and a lot of horse related stuff. Maybe he even waged on his own horses.
When money ran out the landlord decided to give up one room after another, ending up in a small room in the upper level of the chateau. He had a heater, driven by fuel and the canisters of this special fuel are still lying around everywhere in the cabinets, storage rooms and under the roof. I can proof all this evidence. Somewhen around 1990 the owner was forced to leave the premises and was sent to a home for elderly people. There where a lot of buyers who showed interest in the castle, but all offers where rejected by him.
The landlord was also known for his strange behavior. Fires broke out very often on the grounds of the castle and the smoke could be seen in the town nearby. When the fire brigade arrived he used to throw them off the premises abusing them verbally and once he even shot at them with his shotgun.
What happened to the landlord in the end is not known. I doubt that he is still among us, but you never know!

The whole north of France was covered in fog when we leaved the hotel heading to the “chateau des singes”. The name comes from the paintings in one of the big rooms where Chinese people are shown, performing feats with apes. A long wall runs around the premises and it takes some time until we find an inconspicuous parking place. Then it only takes seconds. We grab our gear and jump over the wall into the bushes. It’s at least 900 meters to the castle and we fight our way through the covert of the forest and the dense fog until we come to a glade. Then we sea the chateau. It looks marvelous. We make sure that nobody else is around and carefully make it towards the big entrance door which is open. From the upper floor I can see the stables and notice that the roofs are quite new. There where also fresh tire marks and so I was already alarmed. The premises where not that lost as we wished and our research about the place had made us believe. We had to be careful.
So we made our pictures, always anxious that somebody could come and discover us, but nothing happened. After a while my instinct told me that it was time to leave and so we crossed the glade again and entered the forest to go back to the car. Just at this moment we heard voices. Because of the fog it was hard to say from which direction they came, but they where near enough to make us run faster. Luckily the fog dampened the sound of the frozen leaves under our shoes and we made our escape without enemy contact.
Some days later, when we where already back home I talked to an explorer who told me that all photographers who tried to go to Chateau des singes where caught by the police and got a charge for illegal trespassing! The reason was, that there where cameras in the stables who also monitor the chateau!
We where lucky once again…