Société métallurgique de Normandie (FR)

cooling_tower_34Nur noch die alte Generatorenhalle und der Kühlturm sind vom Gelände der Société métallurgique de Normandie kurz S.M.N. geblieben.
Am 19. August 1917 wurde hier der erste Hochofen gezündet und fortan jährlich etwa 250.000 Tonnen Stahl und Gusseisen von 4000 Mitarbeitern produziert.
Als der zweite Weltkrieg ausbrach kam dann die Produktion zeitweise zum Erliegen.
Die deutschen Behörden ordneten zwar die Wiederaufnahme der Produktion an, dies konnte aber aufgrund der Knappheit an Rohstoffen nur teilweise geschehen.
Die Belegschaft sank in dieser Zeit auf 900 Angestellte.
Nach dem Krieg bemühte man sich die Anlage so schnell wie möglich wieder zu reparieren. Obwohl vieles durch die alliierten Bombenangriffe zerstört worden war konnte der erste Hochofen bereits 1950 wieder in Betrieb genommen werden.
1973 war dann der Höhepunkt der Stahlproduktion mit 1.000.000 Tonnen pro Jahr erreicht. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 6000 Menschen auf dem 160 Hektar großen Areal.
1993 schließlich wurde das gesamte Werk an einen Chinesischen Stahlerzeuger verkauft, der es komplett zerlegen und nach China transportieren ließ.

Die Generatorenhalle wird in Kürze umgebaut in ein Restaurant mit Bar und Tagungsräumen sowie Büros.
Der Kühlturm ist inzwischen zugemauert worden und nicht mehr begehbar.

Unsere Erkundung beginnt mit einer ziemlichen Rutschpartie. Wie schon die ganze Zeit während unserer Frankreich Exkursion ist es bitterkalt und der gefrorene Nebel hat alles mit einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt.
Dementsprechend war es kein Vergnügen mit der ganzen Ausrüstung die improvisierte Leiter hoch zu klettern.
Oben angekommen mussten wir auch noch feststellen, das der schmale Grat auf dem wir zur Treppe laufen mussten nicht nur abschüssig sondern komplett vereist war. Es war fast unmöglich sich dort oben zu halten, aber schließlich gelang es uns auf den Absatz der Treppe zu klettern.

Im Inneren wurden wir mit einem herrlichen Anblick belohnt. Kühltürme sind doch immer wieder eine Erkundung wert.
Als wir wieder aus dem Kühlturm heraus waren trafen wir noch eine nette Dame die in einem Containerhaus neben dem Kühlturm für die Firma arbeitete die mit der Erschließung des Geländes beauftragt war. Sie erzählte uns noch einiges über das ehemalige Werk und gab uns Informationsmaterial mit.
Sie verlor kein Wort darüber das wir grade über den Zaun geklettert waren an dem ein großes Schild mit der Aufschrift “Zutritt streng verboten” hing. Sehr sympathisch!

 

cooling_tower_23Apart from the cooling tower and the generator hall there is not much left from the Société métallurgique de Normandie (S.M.N.)
It was August the 19th 1917 when the first blast tower was ignited. From then on 250.000 tons of steel and iron produced by 4000 workers left the plant every year.
During WWII production came to an end but the german administration ordered to restart it and despite the lack of raw materials they managed to produce steel in small quantities with a workforce of 900 employees.

After the war people made efforts to repair the steel work as fast as possible and although large parts where destroyed by allied bombing they managed to get the first blast tower working in 1950.

1973 was the height of production with 1.000.000 tons of steel made by more than 6000 workers on the 160 hectare site. Then, twenty years later in 1993 everything was over. The whole area was sold to a Chinese company who dismantled everything and shipped it to China.

The generator hall will soon be a restaurant with bar and meeting rooms as well as offices.
Meanwhile the cooling tower has been walled up and it is not longer possible to go inside.

Our exploration started with a sliding experience. It was freezing cold in France and the small slanted ridge of the cooling tower was coated by about a centimeter of ice or more. Consequently it was no fun to climb up there with all the equipment. It was literally impossible to get a grip and we nearly shitted our panties. After a while we managed  to reach the little platform beneath the steel staircase and from there we climbed up and inside the cooling tower.
Inside we where rewarded by a spectacular view. Cooling towers are always worth an exploration!

When we came out again we met a lady who was working in a container house beside the tower. She was an employee of the company who was commissioned with the development of the area. She told us some stories about the steel works and gave us information material. She didn’t waste any words about the fact that we just had climbed back over the fence with the sign “access strictly prohibited”.  Very likable!

Villa Sultana (IT)

Die Tage fliegen nur so dahin und schon neigt sich unsere Italien Tour dem Ende zu. Auf dem Weg nach Hause wollen wir schnell noch ein oder zwei Locations besuchen und so machen wir uns schon früh morgens aus unserem Domizil in Monte Carlo auf in Richtung der Villa Sultana.Obwohl es bereits Ende Oktober ist haben wir sagenhafte Temperaturen von bis zu 28 Grad und strahlenden Sonnenschein. Die Götter sind diesmal wirklich mit uns.
Unser Ziel tauchte schon bald an der rechten Straßenseite auf. Wir staunen nicht schlecht. Der Begriff Villa ist wahrlich untertrieben. Das war ein ausgewachsener Palazzo!Schnell ist ein Parkplatz gefunden und kurze Zeit später verlassen wir die quirlige Straße in eine kleine steile Gasse die uns direkt zum Gelände führt. Der Zaun ist wie immer kein Hindernis und in Null Komma Nichts sind wir in der Villa und aus den Augen der Anwohner verschwunden.
Das Gebäude im französisch eklektischem Stil wurde bereits 1883 in einem 14.000 qm großen Park mit Palmenhainen nur 250m vom Meer entfernt errichtet und war bis 1914 das erste Casino an der Riviera und damit auch Italiens erstes Casino. Andere Quellen behaupten das es bis 1924 oder sogar 1925 ein Casino war und dann durch königlichen Erlass wieder geschlossen wurde.
Fest steht aber das die als Treffpunkt der Reichen geltende Villa von dem bekannten Architekten Biasini aus Nizza geplant und von dem Bauunternehmen Marsiglia aus Torino gebaut wurde.
Mit den Malerarbeiten wurde der bekannte Maler Rodolfo Morgari beauftragt.Einst erstreckte sich außerdem eine Kuppel über dem mehr als hundert Quadratmeter großen Atrium, allerdings stürzte diese bereits 1989 ein.
Inzwischen gibt es Pläne das Gebäude welches inzwischen unter Denkmalschutz steht für 40 Millionen zu renovieren und aus dem großen Saal eine Kongress und Theaterhalle mit 4720qm zu machen. Ein Hotel mit 80 Zimmern und 340 Parklätze sollen dort ebenfalls entstehen, allerdings haben einige Brände (der letzte im Jahre 2006) dem Gebäude schon ziemlich zugesetzt und es bleibt abzuwarten ob diese Pläne jemals verwirklicht werden. Wünschenswert wäre es jedenfalls, denn dieser Palast gehört zu den beeindruckendsten Gebäuden an der italienischen Riviera.

The days fly by and we are already facing the end of our Italy trip. We decided to visit some more locations on our way back home and so we left our apartment in Monte Carlo early in the morning heading for the well known Villa Sultana.
Although it was already end of October we had fantastic weather with up to 28 degrees and blue sky all the time. The Gods where really kind to us!
The object of our desire soon emerged on the right side of the road. We were quite amazed! This was no villa, this was a damn’ big palazzo!
We take the next parking place and a few minutes later we leave the busy street and follow a steep path to the premises. The fence as always is no problem at all and soon we are inside the villa hiding ourselves from the prying eyes of the local people.
Built in 1883 in a french eclectic style the building was set in a 14.000 square meter park of palm trees only 250 meters from the beach. From 1883 until 1914 it was the first casino of the Riviera and also the first casino in Italy. Other sources state that the casino was open until 1924 or even 1925 and was then closed by royal decree.
Fact is that the villa was a meeting point for the rich from all over Europe and that it was planed by the famous architect Biasini from Nizza and buildt by the construction company Marsiglia from Torino.
For the painting of the building The well known decorator Rodolfo Morgari was engaged.
Once even a dome extended over the more than 100 square meter large atrium but it collapsed in 1989.
Meanwhile the building is stated as a monument and plans are to convert it into a congress and theatre hall with 4720 Square meters with a budget of over 40 Million Euros. A hotel with 80 rooms and a parking place for 340 cars are also part of the plan.
We will see if and when these plans come to reality. The building is already in a bad state and some fires, the last one in 2006, took their toll. Hopefully it will be not too late!

Villa Marquette aka Chateau Ambience (BE)

Die Wintermonate sind eine recht ruppige Zeit für Urban Exploring aber die Kälte hat auch ihre Vorteile. Die Bäume verlieren ihre Blätter und so ist es oft einfacher Gebäude zu fotografieren die ansonsten von der Vegetation völlig zugewuchert sind.

Unser letzter Trip führte uns zu einem verlassenen Hotel.
So wie wir hörten wurde es 2009 von den ursprünglichen Besitzern verkauft, da diese sich in den Ruhestand begeben wollten.
Die neuen Besitzer, ein französisches Pärchen, hatten aber wohl kein glückliches Händchen und bereits 2011 ging das Hotel pleite, obwohl es ein recht beliebtes Ziel für ein durchaus solventes Publikum war. Einige sehr bekannte und reiche Persönlichkeiten hatten dort schon ihre Zeit verbracht, wie man an den in den Bodenkacheln verewigten Unterschriften sehen kann.

Der Keller des Hauses war gefüllt mit den erlesensten Weinen und alles schien noch so als ob grade eine Hochzeit im großen Saal gefeiert worden wäre.

The winter is a quite harsh time for urban exploring but the cold has also some advantages. The trees loose their leaves and it is often much easier to photograph buildings that otherwise would have been covered by the vegetation.

Our last trip led us to an abandoned hotel.
As we heard the house was sold to a french couple in 2009 because the original owners wanted to retire. The french seemed to have no feel for the business and so they went bankrupt in 2011, although the place was known for it’s famous and rich guests. Some of them even left their auto grams on the floor tiles.
The giant wine cellar told us that some of the finest wines had been served in this location and the great hall looked as if there had been a wedding not long ago.

Chateau des Singes (FR)

Um dieses im 17. Jh. erbaute Schloss ranken sich die wildesten Legenden. Was davon stimmt oder erfunden ist wird sich vermutlich nie mehr genau sagen lassen. Fest steht aber, das das Gebäude bis 1976 regulär bewohnt wurde und in gutem Zustand war und der letzte Besitzer bis um 1990 herum in dem Schloss gelebt hat. Die wohl am plausibelsten erscheinende Geschichte besagt das der ehemalige Besitzer, der Wettsucht anheim gefallen war. Dabei soll es sich um Pferdewetten gehandelt haben. Sicher ist auf jeden Fall, das auf dem Grundstück des Schlosses auch ein Pferdegestüt war und sich unter den noch vorhandenen Dokumenten im Schloss viele Zeitungen von Pferderennbahnen und Informationen über Wetten auf Pferde fanden. Als dem Besitzer schliesslich das Geld ausging zog er sich im Schloss immer weiter zurück, bis er letztendlich nur noch in einem kleinen Zimmer lebte. Zum Heizen benutzte er einen Ofen, der mit Flüssigbrennstoff betrieben wurde. Hunderte diese Kanister finden sich noch in Schränken, in Abstellräumen und auf dem Dachboden des Schlosses. All dies kann ich bestätigen. Irgendwann dann hat man ihn wohl mit Gewalt von seinem Grundstück geholt und in ein Altersheim verfrachtet. Die vielen Angebote zum Kauf seines Schlosses hat er aber stets abgelehnt.
Bekannt ist auch, das es auf dem Gelände und im Schloss des Öfteren gebrannt hat. Die Rauchsäule war dann im Dorf zu sehen, woraufhin die Feuerwehr losfuhr. Der Schlossherr aber, so sagte man, hat der Brandwehr den Eintritt grundsätzlich verweigert, sie verbal auf das Übelste beschimpft und einmal sogar mit seiner Schrotflinte auf die Retter geschossen.

Was aus ihm letztendlich geworden ist weiß niemand, aber es ist recht wahrscheinlich, das er nicht mehr unter uns weilt.

Ganz Nordfrankreich war in Nebel eingehüllt als wir von unserem Hotel aus aufbrachen in Richtung “Chateau des Singes”, dessen Name im übrigen von den Gemälden an den Wänden stammt, auf denen Menschen zu sehen sind, die mit dressierten Affen Kunststücke vorführen. Eine langgezogene Mauer erstreckt sich um das Gelände und wir brauchen eine Zeit lang bis wir einen unauffälligen Parkplatz gefunden haben. Danach ist alles Sekundensache. Die Rucksäcke geschnappt und zack sind wir über die Mauer und im dichten Gebüsch verschwunden.
Bis zum Schloss sind es noch gut 900 Meter und wir kämpfen uns durch dichten Wald bis wir an einer Lichtung angekommen sind. Dann plötzlich taucht das Chateau aus dem Nebel vor uns auf. Vorsichtig nähern wir uns und nachdem wir sicher sind, das außer uns sonst keiner in der Nähe ist, schleichen wir hinein.
Vom oberen Stockwerk aus kann man auf die Pferdestallungen sehen. Die Dächer sehen neu gedeckt aus und es sind frische Reifenspuren zu sehen. Wir waren alarmiert. Das Gelände war nicht so vereinsamt wie wir nach unserer Recherche geglaubt hatten. Vorsicht war geboten!
Wir machten also unsere Bilder und achteten dabei auf die Umgebung und ob sich noch jemand auf dem Gelände aufhielt. Alles blieb ruhig aber nach einiger Zeit meldete sich mein siebter Sinn und so beschlossen wir, das wir genug gesehen hatten und begaben uns auf den Rückweg. Als wir grade wieder die Lichtung überquert und im Wald eingetaucht waren hörten wir Stimmen. Die Richtung war auf Grund des Nebels schwer zu identifizieren aber sie waren nicht weit weg. Der Nebel schluckte Gott sei Dank auch das Knirschen des gefrorenen Laubes unter unseren Sohlen und so machten wir die Biege, bevor man uns auf die Spur kam.
Einige Tage später, als wir schon wieder in der Heimat waren hörte ich dann von einem Explorer, das in letzter Zeit sämtliche Fotografen von der Polizei erwischt wurden und eine Anzeige erhalten hatten, denn in den Stallungen waren neuerdings Kameras, die auch das Schloss überwachten. Wir hatten Glück gehabt. Um Haaresbreite hatte hätte es uns auch erwischt!

There are many legends ranking around this 17th century castle. Which of them are true or not is hard to say but one story sounds quite conclusive and fits to the evidences we found in the castle.
It is said that the castle was in a good condition until 1976. From then on the owner must have fallen in love with betting on horses. It is a fact that there where a lot of horse journals and information about horse betting in the castle. It is also a fact that there where stables on the premises and a lot of horse related stuff. Maybe he even waged on his own horses.
When money ran out the landlord decided to give up one room after another, ending up in a small room in the upper level of the chateau. He had a heater, driven by fuel and the canisters of this special fuel are still lying around everywhere in the cabinets, storage rooms and under the roof. I can proof all this evidence. Somewhen around 1990 the owner was forced to leave the premises and was sent to a home for elderly people. There where a lot of buyers who showed interest in the castle, but all offers where rejected by him.
The landlord was also known for his strange behavior. Fires broke out very often on the grounds of the castle and the smoke could be seen in the town nearby. When the fire brigade arrived he used to throw them off the premises abusing them verbally and once he even shot at them with his shotgun.
What happened to the landlord in the end is not known. I doubt that he is still among us, but you never know!

The whole north of France was covered in fog when we leaved the hotel heading to the “chateau des singes”. The name comes from the paintings in one of the big rooms where Chinese people are shown, performing feats with apes. A long wall runs around the premises and it takes some time until we find an inconspicuous parking place. Then it only takes seconds. We grab our gear and jump over the wall into the bushes. It’s at least 900 meters to the castle and we fight our way through the covert of the forest and the dense fog until we come to a glade. Then we sea the chateau. It looks marvelous. We make sure that nobody else is around and carefully make it towards the big entrance door which is open. From the upper floor I can see the stables and notice that the roofs are quite new. There where also fresh tire marks and so I was already alarmed. The premises where not that lost as we wished and our research about the place had made us believe. We had to be careful.
So we made our pictures, always anxious that somebody could come and discover us, but nothing happened. After a while my instinct told me that it was time to leave and so we crossed the glade again and entered the forest to go back to the car. Just at this moment we heard voices. Because of the fog it was hard to say from which direction they came, but they where near enough to make us run faster. Luckily the fog dampened the sound of the frozen leaves under our shoes and we made our escape without enemy contact.
Some days later, when we where already back home I talked to an explorer who told me that all photographers who tried to go to Chateau des singes where caught by the police and got a charge for illegal trespassing! The reason was, that there where cameras in the stables who also monitor the chateau!
We where lucky once again…

Manoir BMW (BE)

Nach einem ziemlich anstrengenden und aufregenden Urbex Morgen mit einer MiG-21 gingen es weiter zu einer Location die wirklich leicht zu begehen war.
Das kleine Schloss lag friedlich in dem umgebenden Wäldchen und wir hatte keine Mühe auf das Gelände zu kommen.
Leider war das Gebäude schon in einem sehr bemitleidenswerten Zustand. Die Decken waren bereits eingestürzt und der Verfall war überall präsent.
Trotzdem gelangen uns einige schöne Fotos von diesem Anwesen.

After a really exciting and exhausting exploring in the morning ( the MiG-21 ) we went on to something that was more like a sightseeing trip.
The little chateau was lying peacefully in a small forrest and we had no problems to get onto the premises. Unfortunately the building was already in a pitiable state with ceilings coming down and decay everywhere. Nevertheless me managed to take some decent photos.