Doorkijkkerk (BE)

Die “Doorkijkkerk” in Belgien haben wir nach einer Urbex Tour bei der auch das Praeventorium D. auf dem Programm stand besucht. Sie ist natürlich, obwohl sie ein wenig abseits der Zivilisation liegt, kein richtiger Lost Place aber auf jeden Fall einen Besuch mit der Kamera wert!
Die aus 30 Tonnen Cortenstahl von den belgischen Architekten Pieterjan Gijs und Arnout Van Vaerenbergh errichtete Skulptur besteht aus 100 Platten die durch 2000 Abstandshalter voneinander getrennt sind.
Sie entstand im Rahmen einer Ausstellung des “Kunstencentrum Z33” und soll zur Diskussion über die Rolle der Kirche anregen. Wir haben uns erst einmal ein 8.6 gegönnt!

We visited the “Doorkijkkerk” in Belgium after an Urbex tour that also included the Praeventorium D. on the programme. Although it’s a little removed from civilisation, it’s not really a lost place, but it’s definitely worth a visit with your camera!
The sculpture, made of 30 tonnes of Corten steel by Belgian architects Pieterjan Gijs and Arnout Van Vaerenbergh, consists of 100 panels separated by 2000 spacers.
It was created as part of an exhibition at the “Kunstencentrum Z33” and is intended to stimulate discussion about the role of the church. We treated ourselves to an 8.6 first!


Schwimmbad H. (GER)

Die Grundsteinlegung für dieses im Stil der neuen Sachlichkeit erbaute Schwimmbad fand am 27. März 1929 statt, doch es sollte noch bis 1938 dauern bis der Bau endlich fertig gestellt war, denn bereits kurz nach Baubeginn wurden die Bauarbeiten an dem mit 2,5 Millionen Reichsmark bezifferten Gebäude eingestellt und erst 1936 wieder in Angriff genommen. Das Bad verfügte ursprünglich über zwei getrennte Bäder für Frauen und Männer. Während des Nationalsozialismus wurde das kleinere Frauenschwimmbecken aber nie genutzt, da es Männern und Frauen inzwischen erlaubt war gemeinsam zu schwimmen. 1945 zog man dann in diesem Becken einen Schwingboden ein und nutzte es fortan als Sporthalle.
Wir haben das alte Schwimmbad das bei unserer ersten Begehung bereits mehr als 20 Jahre leer stand mehrfach besucht. Besonders die Zeit auf dem Dach haben wir genossen!

The foundation stone for this swimming pool, built in the New Objectivity style, was laid on 27 March 1929, but it was to take until 1938 before the building was finally completed, as construction work on the building, which cost 2.5 million Reichsmarks, was halted shortly after the start of construction and only resumed in 1936. The baths originally had two separate baths for men and women. However, the smaller women’s pool was never used during the Nazi era, as men and women were now allowed to swim together.

In 1945, a sprung floor was installed in this pool and from then on it was used as a sports hall. We visited the old swimming pool, which had been empty for more than 20 years when we first visited it, several times. We particularly enjoyed our time on the roof!

Metallwerk B. (GER)

Das Metallwerk B. liegt auf einem 70.000 qm großen Areal im Hafen einer westdeutschen Stadt. Die 1931 gegründete Firma hat im Wesentlichen Aluminium und Kupfer recicelt und gehörte ab 2004 dem kasachischen Unternehmer Rachat Alijew. Dieser führte die Firma aus einer ersten Insolvenz und nachdem 2007 und 2008 schwarze Zahlen geschrieben wurden ging es wieder in die Verlustzone.
Rachat Alijew war aber nicht nur Unternehmer sondern auch kasachischer Botschafter in Wien, ehemaliger Außenminister und Neffe des kasachischen Staatsoberhauptes. Er geriet in’s Visier der Staatsanwaltschaft aufgrund von Vorwürfen der Mehrwerststeuerhinterziehung und landete im Österreichischen Gefängnis. Angeblich beging er dort Selbstmord, was von vielen angezweifelt wird.
2010 wurde die Firma abermals gerettet, von einem Kapitalgeber aus den VAR, allerdings nur um 2018 schließlich endgültig geschlossen zu werden.
Neuesten Informationen nach ist das Gelände inzwischen verkauft.

Metallwerk B. is located on a 70,000 square metre site in the harbour of a western German city. Founded in 1931, the company mainly recycled aluminium and copper and was owned by the Kazakh entrepreneur Rachat Aliyev from 2004.

He led the company out of an initial insolvency and after being in the black in 2007 and 2008, the company went back into the red.
However, Rachat Aliyev was not only an entrepreneur but also Kazakh ambassador in Vienna, former foreign minister and nephew of the Kazakh head of state. He was targeted by the public prosecutor’s office due to allegations of VAT evasion and ended up in prison in Austria. He allegedly committed suicide there, which is doubted by many.
The company was rescued again in 2010 by an investor from the VAR, but only to be finally closed in 2018. According to the latest information, the site has now been sold.

Fort Chartreuse (BE)

Dieses zwischen 1817 und 1823 vom Königreich der vereinigten Niederlande erbaute Fort das auf einer strategischen Anhöhe an der Maas liegt wurde mehrfach von uns besucht.
Ein im Grunde einfach zu begehender Ort an dem man hin und wieder auch Spaziergänger mit Hunden trifft. Trotzdem sollte man diesen schönen und geschichtsträchtigen Ort nicht unterschätzen! Grade im Frühjahr kann eine Begehung der Innenräume sehr gefährlich werden. Man hört dann oft alle paar Stunden wie Steine und große Stücke Putz von den Decken herunter fallen, die nach dem Frost des Winters nun keinen Halt mehr haben.
Das zur Verteidigung der nahe gelegenen Stadt erbaute Fort wurde nach der belgischen Revolution als Kaserne genutzt und in den beiden Weltkriegen von den Deutschen zum Gefängnis umfunktioniert. Zum Ende des Krieges diente es den Amerikanern als Militärkrankenhaus. Die belgische Armee übernahm später das Gelände bis es schließlich 1988 endgültig sich selbst überlassen wurde. Seitdem nagt an den Gebäuden der Zahn der Zeit.

This fort, built between 1817 and 1823 by the Kingdom of the United Netherlands and situated on a strategic hill on the Meuse, was visited by us several times.
It’s basically an easy place to visit, where you occasionally come across walkers with dogs.

Nevertheless, you should not underestimate this beautiful and historic place! Especially in spring, walking inside can be very dangerous. You can often hear stones and large chunks of plaster falling from the ceilings every few hours, as they no longer have any grip after the winter frost.
The fort, which was built to defend the nearby town, was used as barracks after the Belgian Revolution and was converted into a prison by the Germans during the two world wars. At the end of the war, it was used by the Americans as a military hospital. The Belgian army later took over the site until it was finally left to its own devices in 1988. Since then, time has taken its toll on the buildings.

Château Nottebohm (BE)

Wir parken nahe der alten Sandgrube. Die Karte liegt noch auf meinen Beinen. In Gedanken geh ich noch einmal den Weg durch. Wir prägen uns präzise ein wo die Kameras hängen. Wir müssen uns von hinten durch den Wald ran schleichen. Aber Vorsicht auch dort hängen Kameras! Der Besitzer ist bekannt dafür alles zur Anzeige zu bringen.
Der Adrenalinspiegel steigt! Wenn wir vorne in’s Haus gehen werden uns die an zwei hohen Masten befestigten Kameras auf jeden Fall aufnehmen. Von da an haben wir nur noch wenig Zeit! Wir geben uns 10 Minuten. Ich checke noch mal meine Kamera und stecke eine leere Speicherkarte in meine Hosentasche. Manchmal ist es ganz gut wenn man im letzten Augenblick die Karte tauschen kann…
Die Geschichte vom Château Nottebohm begann zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Landsitz einer wohlhabenden Familie. Während des zweiten Weltkrieges war das Schloss dann Zeitweilig von den Deutschen besetzt. Nach dem Krieg wohnte die Familie wieder dort und schließlich in den 50er Jahren als Hotel Restaurant genutzt. Offenbar aber mit wenig Erfolg. Seit den frühen 80er Jahren steht das Gebäude nun leer und ist bereits in einem sehr zerfallenen Zustand.
Vor einiger Zeit gelangte das Schloss noch einmal zu Bekanntheit weil Tim Burton es als Filmkulisse für die “Insel der besonderen Kinder” nutzen wollte. Der Zustand des Gebäudes war aber bereits zu schlecht und man entschied sich einfach ein ähnliches

Schloss am Filmset neu aufzubauen. Wer den Film gesehen hat wird bestätigen das eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu leugnen ist.
Wir haben das Gelände grade wieder verlassen als der Besitzer angerauscht kommt. Er ruft uns noch ein paar unfreundliche Worte nach. Puh, das war knapp! Jetzt erst mal ein 8.6 bevor es weitergeht!

We park near the old sand pit. The map is still on my legs. I go over the route again in my mind. We memorise exactly where the cameras are. We have to sneak up behind them through the forest. But be careful, there are cameras there too! The owner is known to report everything to the police.
The adrenalin level rises! If we go into the front of the house, the cameras attached to two high masts will definitely record us. From then on, we only have a short time! We give ourselves 10 minutes. I check my camera again and put an empty memory card in my trouser pocket. Sometimes it’s good to be able to swap cards at the last minute…
The history of Château Nottebohm began at the beginning of the 19th century as the country estate of a wealthy family. During the Second World War, the castle was temporarily occupied by the Germans. After the war, the family lived there again and finally used it as a hotel and restaurant in the 1950s. But apparently with little success. The building has been empty since the early 1980s and is already in a very dilapidated state.
Some time ago, the castle became famous once again because Tim Burton wanted to use it as a film set for the “Island of Special Children”. However, the condition of the building was already too poor and it was decided to simply rebuild a similar castle on the film set. Anyone who has seen the film will confirm that a certain similarity cannot be denied.
We have just left the premises when the owner comes rushing up. He shouts a few unfriendly words after us. Phew, that was close! Now an 8.6 before we continue!