Ich hatte schon eine Zeit lang überlegt ob ich das wirklich machen wollte. Ein Jahr lang hatte die Recherche nach dem verschollenen Haus gedauert. Als ich dann schließlich davor stand zögerte ich. Ich stand mit meinem Kumpel zusammen auf einem kleinen öffentlichen Parkplatz direkt gegenüber dem Objekt, mit Kamera in der Hand, ganz in “Explorer” Montur. Auffälliger ging es kaum. Hinter einer Gardine schaute eine ältere Frau. Autos kamen die Strasse entlang und hielten an der Kreuzung.
Innerlich immer noch etwas zögerlich wagten wir dann den Eintritt, vorbei an den welken Blumen in ihren Plastikumhüllungen, die vor ewigen Zeiten an den Bauzaun vor dem Haus gehängt wurden.
Hier war also das Haus in dessen Garten einst die Leichen der beiden achtjährigen Mädchen und die des Komplizen des Serienmörders gefunden wurden.
Im Inneren erwartet uns ein heilloses Durcheinander. Das Haus steht vor dem völligen Zerfall. Die Polizei hatte offensichtlich alle Gegenstände von Bedeutung mit Nummern versehen. Viele Dinge wie Damenstrümpfe und zahlloses Kleidungsstücke für Kinder waren noch original verpackt. Kinderspielzeug findet sich überall im Haus, genauso wie das Namensschild mit der Adresse seines Sohnes, der zu dieser Zeit in einem anderen Haus des Täters gemeldet war, nämlich dort wo später zwei weitere Mädchen in einem unterirdischen Verließ aufgrund von Ermittlungsfehlern (die man wohl eher als Vertuschung interpretieren muss) verhungern mussten.
Beim Anblick der vielen persönlichen Dinge im Haus jagt es mir eine Schauer über den Rücken.
Die ganze Wahrheit über die Vorfälle, die Belgien an den Rand eines Aufstandes brachten wird wohl nie heraus kommen. Wer mehr erfahren will erkundige sich im Internet bei Wikipedia oder schaue sich eine der unzähligen Dokumentationen an.
Die 15 Minuten die wir uns aus Sicherheitsgründen als Zeitlimit für die Exploration gesetzt hatten waren um. Als wir das Haus verlassen scheint die Sonne. Irgendwie bleibt ein unwirkliches Gefühl zurück das auch am nächsten Tag noch anhalten sollte.
Manche Erkundung bringt halt Dinge ans Tageslicht die erst einmal verdaut sein wollen, wie wir später am Tag noch erfahren sollten…
I had been wondering for a while whether I really wanted to do it. The search for the lost house had taken a year. When I finally stood in front of it, I hesitated. I was standing with my mate in a small public car park directly opposite the property, camera in hand, all dressed up in ‘Explorer’ gear. It could hardly have been more conspicuous. An elderly woman was looking behind a curtain. Cars came along the road and stopped at the junction.
Still a little hesitant inside, we dared to enter, passing the wilted flowers in their plastic wrappings that had been hung on the fence in front of the house ages ago.
So this was the house in whose garden the bodies of the two eight-year-old girls and the serial killer’s accomplice were once found.
Inside, we are greeted by a complete mess. The house is in a state of complete disrepair. The police had obviously labelled all objects of significance with numbers.
Many things such as women’s stockings and countless items of children’s clothing were still in their original packaging. Children’s toys can be found everywhere in the house, as well as the name plate with the address of his son, who at the time was registered in another of the perpetrator’s houses, namely where two other girls later starved to death in an underground dungeon due to investigative errors (which must probably be interpreted as a cover-up). Seeing all the personal belongings in the house sends a shiver down my spine.
The whole truth about the incidents that brought Belgium to the brink of an uprising will probably never come out. If you want to find out more, check Wikipedia on the Internet or watch one of the countless documentaries.
The 15 minutes we had set as a time limit for exploration for safety reasons were up. When we leave the house, the sun is shining. Somehow, we were left with an unreal feeling that would linger the next day.
Some explorations just bring things to light that need to be digested first, as we were about to learn later in the day…